Kürzung des AMS-Budget für AK Fehler

Die Kürzung des AMS-Budgets, insbesondere bei Integration und Aktion 20.000, sei ein Fehler, kritisiert die Wiener Arbeiterkammer (AK). Positiv sei lediglich, dass es gelungen ist, 50 Mio. Euro an zusätzlichen Mitteln zu sichern.

Mit diesen 50 Millionen extra sind Ausbildungsmaßnahmen für Jugendliche gesichert. „Insbesondere die überbetriebliche Ausbildung wäre ohne diese Mittel nicht sicher gewesen“, betonte Silvia Hofbauer von der Wiener Arbeiterkammer. Es wäre nicht sicher gewesen, dass alle, die im Herbst nach der Schule keinen Lehrplatz oder Schulplatz bekommen, Platz in der überbetrieblichen Ausbildung hätten. Dass es damit gelungen ist, wesentliche Maßnahmen zu sichern, sei der Grund gewesen, schlussendlich den Kürzungen doch zuzustimmen.

Metalltechnik/Maschinenbautechnik Wiener Linien

Wiener Stadtwerke/Michèle Pauty

Ausbildungs-Maßnahmen für Jugendliche gesichert

Das ändere aber nichts daran, dass die Arbeiterkammer ihre Kritik an Einsparungen durch die Bundesregierung aufrecht erhält, besonders in zwei Punkten, so Hofbauer: Einsparungen bei Asylberechtigten und subsidiär Schutzuberechtigten sowie die Abschaffung der Aktion 20.000. Diese Kritik soll auch in eine Stellungnahme der Bundes-Arbeiterkammer einfließen.

Qualifizierung, Langzeitarbeitslose, Digitalisierung

Gerade für Wien sei es wichtig, Maßnahmen für Asylberechtigte anbieten zu können, um sich zu qualifizieren. Viele von ihnen würden ja unter ihrem Qualifikationsniveau arbeiten. Hier die Mittel massiv zu kürzen, sei sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich bedenklich, so Hofbauer gegenüber dem ORF Radio.

Supermarkt Langzeitarbeitslose

ORF

Die Aktion 20.000 sei eine sehr sinnvolle Aktion gewesen, so Hofbauer weiter. Diese habe älteren Menschen ab 50, die langzeitarbeitslos waren und dadurch oft schon auch gesundheitlich betroffen waren, eine neue Chance gegeben. Eine Chance, die sie derzeit von den Arbeitgebern nicht erhalten, so Hofbauer: „Hier hätte es in Wien noch viele Möglichkeiten für Beschäftigung gegeben. Das ist sehr schade und das wäre sehr hilfreich. Es gibt doch ein großes Potenzial an Menschen, die über 50 und langzeitarbeitslos sind, die diese Chance einfach sehr gut hätte brauchen können“.

Darüber hinaus sei auch die Digitalisierung ein Punkt, an den die Menschen herangeführt werden müssen und die Möglichkeit bekommen sollen, sich zu qualifizieren, eine zweite Chance zu bekommen.

Grafik

ORF

Mit 1,406 Milliarden Euro Förderbudget muss das AMS heuer auskommen. Das sind um 80 Millionen mehr als im Jahr 2017. Aber deutlich weniger, als der knapp zwei Milliarden schwere Plan der früheren SPÖ/ÖVP Regierung. Eingespart wurden die Aktion 20.000, die heuer 430 Millionen gekostet hätte und 105 Millionen Euro für die Integration von Asylberechtigten

Positive Reaktion von Arbeitgebern

Die Vertreter der Arbeitgeber sehen das Budget durchaus positiv. Es sei insgesamt eine positive Entwicklung, heißt es aus der Wirtschaftskammer. Die Industriellenvereinigung bezeichnet das Budget als gute Arbeitsgrundlage - mehr dazu in AMS-Verwaltungsrat beschloss Förderbudget 2018 (news.ORF.at).

Links: