Dritte Piste: Überwiegend positive Reaktionen

Die dritte Piste am Flughafen Wien-Schwechat darf gebaut werden, das hat das Bundesverwaltungsgericht festgestellt. Die Wiener Stadtparteien SPÖ, FPÖ und ÖVP zeigten sich erfreut. Kritik gab es von Umweltschutzorganisationen und Grünen.

Die Wiener Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner (SPÖ) zeigte sich in einer Aussendung erfreut: „Ich begrüße das positive Urteil des Bundesverwaltungsgerichts (BVwG), das eine gute Nachricht für die gesamte Wirtschaftsregion ist.“ Sie verwies auf etwa 30.000 Arbeitsplätze, die an der Errichtung der dritten Piste hängen würden. Die Länder Wien und Niederösterreich sind am Flughafen beteiligt.

ÖVP für „gemeinsamen Schulterschluss“

Die ÖVP Wien teilte in einer Aussendung mit, dass die Piste „für die Weiterentwicklung von Wien unverzichtbar ist“. Vizekanzler und Wiener FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache begrüßte die BVwG-Entscheidung. Der Flugverkehr werde sich in Zukunft schließlich nicht verringern, und Österreich müsse daher auf diese Herausforderungen vorbereitet sein, betonte Strache.

„Jetzt braucht es einen Schulterschluss und ein klares Bekenntnis zur Dritten Piste und vereinte Anstrengungen, um dieses Projekt schnellstmöglich zur Realität werden zu lassen – im Sinne Wiens und des gesamten Standortes“, betonte ÖVP-Wien-Chef Gernot Blümel.

Wirtschaftskammer und AK erfreut

Walter Ruck, Präsident der Wiener Wirtschaftskammer, argumentierte ähnlich wie die Stadträtin: „Der Bau der dritten Piste für den Flughafen Wien ist der einzig richtige Schritt im Sinne von Wirtschaft und Arbeitsplätzen.“ Die Entscheidung gegen die Piste im Vorjahr sei „höchst fragwürdig“ gewesen, so Ruck - mehr dazu in Flughafen: Kritik an Entscheidung gegen Piste.

„Schon heute kommt knapp die Hälfte der Feriengäste auf dem Luftweg nach Wien, im Tagungs- und Kongressbereich, in dem Wien Weltspitze ist, reisen mehr als drei Viertel auf dem Luftweg an“, sah auch der Wiener Tourismusdirektor, Norbert Kettner, die Entscheidung positiv.

Genauso wie Arbeiterkammer-Präsident Rudolf Kaske, der wesentliche Zukunftschancen für den Wirtschaftsstandort sieht: „Der Ausbau des Flughafens ist ein Treiber für die Internationalisierung der Ostregion und damit auch für Zehntausende Arbeitsplätze.“

Kritik von Grünen und Umweltorganisationen

Enttäuscht zeigte sich der Umweltsprecher der Grünen Wien, Rüdiger Maresch: „Durch den Bau der dritten Piste werden sich die Flugbewegungen bis zum Jahr 2030 auf ca. 460.000 verdoppeln. Die Folge sind höhere Luftverschmutzung und eine höhere Lärmbelastung der jetzt schon geplagten Bevölkerung in Flugschneisen“, so Maresch.

Flughafen Wien: Grünes Licht für dritte Piste

Das Bundesverwaltungsgericht hat am Mittwoch grünes Licht für den Bau einer dritten Piste auf dem Flughafen Wien-Schwechat gegeben.

Kritik gab es dafür von Umweltschutzorganisationen. Global 2000 verweist auf einen Anstieg der Emissionen aus dem Flugverkehr und fordert: „Dieses klimaschädliche und unnötige Projekt darf nicht gebaut werden!“ Auch Greenpeace sieht einen Rückschritt für den Klimaschutz.

Entscheidung mit Auflagen

Das BVwG genehmigte am Mittwoch den Bau der umstrittenen dritten Piste am Flughafen Wien - allerdings unter deutlichen Auflagen, und das letzte Wort ist auch noch nicht gesprochen. Nun könnte noch das Höchstgericht angerufen werden, außerdem muss der Flughafen klimaneutral werden, teilte das BVwG mit - mehr dazu in Schwechat: Grünes Licht für dritte Piste (noe.ORF.at).

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