Andres Orozco-Estrada führt Symphoniker

Die Wiener Symphoniker haben einen neuen Chefdirigenten gefunden. Andres Orozco-Estrada übernimmt mit der Saison 2021/22 den Posten des Chefdirigenten des Orchesters.

„Die Wiener Symphoniker sind für mich ein traditionsreicher Repräsentant der Wiener Klangkultur. Ich freue mich sehr, als Chefdirigent die hervorragende Qualität des Orchesters auch in Zukunft zu garantieren und an neuen Aufgaben weiterzuentwickeln“, sagte Orozco-Estrada. Es sei ihm ein Anliegen, eine noch engere Verbindung zum Wiener Publikum aufzubauen, „unsere Musik möglichst vielen Menschen nahezubringen und gleichzeitig die internationale Ausstrahlung der Wiener Symphoniker zu fördern“.

Andres Orozco-Estrada

Werner Kmetitsch

Andres Orozco-Estrada

Der gebürtige Kolumbianer mit Wohnsitz Wien wird damit der 16. Chefdirigent der Wiener Symphoniker. Orozco-Estradas Vertrag ist zunächst auf fünf Jahre angelegt. Als designierter Chefdirigent wird Orozco-Estrada schon in der Saison 2020/21 mit dem Orchester zusammenarbeiten. Neben Konzerten in Wien, Bregenz und auf Tournee wird Orozco-Estrada das Orchester auch bei Opernaufführungen und bei CD-Einspielungen leiten, hieß es in einer Aussendung der Symphoniker.

2006 bei Symphonikern debütiert

Der 40-jährige Orozco-Estrada wurde in Medellin, Kolumbien, geboren und in Wien ausgebildet. Seit der Spielzeit 2014/15 ist er Chefdirigent des hr-Sinfonieorchesters Frankfurt und Music Director beim Houston Symphony Orchestra. Außerdem ernannte ihn das London Philharmonic Orchestra im September 2015 zu seinem Ersten Gastdirigenten. Zuvor war er Chefdirigent des Tonkünstler-Orchesters, mit dem er zwischen 2009 und 2015 sehr erfolgreich zusammenarbeitete.

Andres Orozco-Estrada

Werner Kmetitsch

Andres Orozco-Estrada

Bei den Wiener Symphonikern debütierte er 2006. Er leitete das Orchester bisher achtmal, zuletzt im Oktober 2017 im Wiener Musikverein. Für die Spielzeit 2018/19 sind weitere vier gemeinsame Auftritte geplant: Neben einem Orchesterkonzert bei den Bregenzer Festspielen dirigiert Orozco-Estrada auch die drei traditionellen Konzerte zum Jahreswechsel mit Beethovens 9. Symphonie im Wiener Konzerthaus.

Weltweit stand er bei vielen führenden Orchestern am Pult, darunter die Berliner Philharmoniker, die Wiener Philharmoniker, das Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, das Orchestre National de France, die Staatskapelle Dresden, das Gewandhausorchester Leipzig und das Mahler Chamber Orchestra ebenso wie die US-amerikanischen Orchester in Philadelphia, Pittsburgh, Cleveland und Chicago.

Viel Lob für neuen Dirigenten

Die Symphoniker hätten mit Orozco-Estrada einen der international führenden Dirigenten seiner Generation für sich gewinnen können, sagte Johannes Neubert, Intendant der Wiener Symphoniker. Der Ansatz, die Wiener Klangkultur frisch und aufgeschlossen weiterzuentwickeln, verbinde ihn und das Orchester. Seine Offenheit für Neuerungen und seine stilistische Vielfalt würden es ermöglichen, „die Symphoniker noch stärker als innovative Kraft aus und für Wien zu etablieren“.

Die Wiener Symphoniker seien vor allem eine Familie, sagte Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ). Er reagierte erfreut, „dass Andres Orozco-Estrada dem Ruf der Familie folgt und den ihm gebührenden Platz in seiner Wahlheimatstadt einnimmt“.

Philippe Jordan wird Musikdirektor

Orozco-Estrada folgt Philippe Jordan, der 2020 den Posten des Musikdirektors der Wiener Staatsoper antritt - mehr dazu in Staatsoper: Jordan wird Musikdirektor. Die Wiener Symphoniker zählen zu den traditionsreichsten internationalen Spitzenorchestern. Mit jährlich mehr als 160 Konzert- und Opernauftritten bilden sie das Rückgrat des Wiener Musiklebens.

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