Wertvolle Figuren aus Museum gestohlen
Miniaturobjekte wie Krippenfiguren, barocke Engelchen und andere Gegenstände seien entwendet worden, der Gesamtwert belaufe sich auf rund 15.000 Euro. Die Polizei bestätigte einen Bericht der „Kronen Zeitung“, wonach Ermittlungen durch das Bundeskriminalamt aufgenommen wurden.
Volkskundemuseum Wien
Ärger über Strategie bei Ermittlung
Matthias Beitl, der Direktor des Volkskundemuseums, ist verärgert. „Wir haben mit der Polizei eine Strategie besprochen. Diese beinhaltet, nichts nach außen zu kommunizieren. Doch die Wiener Polizei hat offenbar eine undichte Stelle. Ich erwarte mir daher, dass sie nun ihren Einsatz verdreifacht, um die Täterschaft schnell aufzuklären“, so Beitl gegenüber wien.ORF.at.
Bei der Wiener Polizei versteht man die Aufregung nicht: „Wenn das Bundeskriminalamt auf ihrer Website Gegenstände zur Fahndung ausschreibt, dann ist es Sinn und Zweck der Sache, dass viele andere Leute die gesuchten Gegenstände sehen“, so eine Sprecherin.
Volkskundemuseum Wien
Wertvolle Krippe nun unvollständig
Die gestohlenen Figuren gehören zur „Jaufenthaler Krippe“, einer spätbarocken Landschaftskrippe von rund 30 Quadratmetern Gesamtfläche. Sie zeigt Lebensstationen Jesu Christi von seiner Geburt bis zur Hochzeit von Kana. Die Krippe besteht aus fast 900 Einzelteilen, davon über 200 menschliche Figuren, die bis zu 24 Zentimeter groß und fast alle mit textilen Gewändern bekleidet sind. Ihre Köpfe und Gliedmaßen sind aus Wachs oder Holz individuell gefertigt.
Volkskundemuseum Wien
Die Krippe entstand Ende des 18. Jahrhunderts in Tirol über mehrere Jahre hinweg. Benannt ist sie nach ihrem letzten Besitzer, Simon Jaufenthaler, der die Krippe 1896 an das Volkskundemuseum verkaufte und nach Wien reiste, um sie hier aufzubauen. Der originale Stellplan ist erhalten. Teile der Krippe waren immer wieder im Haus und bei Ausstellungen außer Haus zu sehen, zuletzt über Weihnachten 2017 in Schloss Hof.