Senta Berger in Wien „übersentimental“

Von Wien aus hat Senta Berger eine Schauspiel-Karriere gestartet, die sie bis nach Hollywood geführt hat. Berger lebt seit 50 Jahren in Deutschland, fühlt sich aber in Wien „beinahe übersentimental“ und spricht auch oft Wienerisch.

„Ich ertappe mich jetzt dabei, dass ich unbedingt noch einmal die Orte aufsuchen will, die mir wichtig waren im Leben. Oder noch einmal mit der Straßenbahn fahren möchte, die ich früher immer genommen habe“, meinte Senta Berger in einem Interview mit der „Bild-Zeitung“ am Samstag.

Sie lebe zwar seit 50 Jahren in Deutschland, aber im Herzen sei sie immer Wienerin geblieben. „Und ich werde es immer mehr. Ich spreche zu Hause mit meinem Mann und meinen Söhnen meist sogar wienerisch.“

Senta Berger 2017 bei Grimme-Preis-Verleihung

APA/dpa/Henning Kaiser

Senta Berger wird in ihrer Geburtsstadt „übersentimental“

Wien, Berlin und Hollywood

Senta Berger wurde 1941 als Tochter des Wienerlied-Komponisten Josef Berger in Wien geboren. Nach ihrem Ballettunterricht an der Akademie für Musik und darstellende Kunst wurde sie mit 16 Jahren bereits am Max-Reinhardt-Seminar aufgenommen. Für ihre ersten Dreharbeiten, die nicht genehmigt waren, musste sie diese Ausbildung abbrechen. Am Theater an der Josefstadt wurde sie sogleich für drei Jahre engagiert. Im Alter von 18 Jahren ging Berger nach Berlin. Dort lernte sie auch ihren späteren Mann Michael Verhoeven kennen.

Anfang der 1960er Jahre gelang ihr in Berlin der Durchbruch mit „Es muss nicht immer Kaviar sein“. Auf Berlin folgte schließlich Hollywood. In Übersee drehte sie mit Berühmtheiten wie Charlton Heston, Frank Sinatra und John Wayne. In Europa folgten zahlreiche Filme in Italien, Berger bezeichnete später das damalige Rom als das „Mekka des europäischen Films“. „Dort saß man in der Kantine der Cinecitta neben Maria Callas, Sophia Loren und Federico Fellini“, beschrieb Senta Berger die italienische Hauptstadt der 1960er und 1970er.

Der Bühne blieb Berger stets treu. Am Burgtheater war sie beispielsweise mit Klaus Maria Brandauer in Molières „Tartuffe“ zu sehen, am Schiller-Theater in Berlin in Schnitzlers „Reigen“. An der Seite von Curd Jürgens und Maximilian Schell spielte sie zwischen 1974 und 1982 bei den Salzburger Festspielen die Buhlschaft im „Jedermann“.

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