Missbrauchsvorwürfe: Professor entlassen

Missbrauchsvorwürfe gegenüber einem Wiener Philharmoniker: Die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (mdw) hat einen Professor entlassen, an der Staatsoper und bei den Philharmonikern wurde er vom Dienst freigestellt.

Laut mdw-Aussendung hat der Musiker seine Stellung „gröblich missbraucht“. Die Universität vertrete eine Haltung, „die in Bezug auf die Wahrung der Würde und der Rechte von Menschen nicht verhandelbar ist“, so Rektorin Ulrike Sych. Zum Schutz der Beteiligten werde man keine weiteren Angaben zu den Hintergründen der Trennung machen.

Staatsoper prüft Faktenlage

Die Entlassung erfolgte am vergangenen Mittwoch mit sofortiger Wirkung, am selben Tag informierte man die Wiener Staatsoper. Dort habe man „umgehend damit begonnen, die Faktenlage zu prüfen und alle Informationen zusammenzutragen, die mit dieser für uns sehr überraschenden und bedauernswerten Nachricht zusammenhängen“, so ein gemeinsames Statement des Opernhauses und der Philharmoniker.

Im Einvernehmen mit dem betroffenen Musiker wurde dieser bis auf Weiteres vom Dienst freigestellt. Laut Statuten der Wiener Philharmoniker gelten derartige Entscheidungen der Staatsoperndirektion auch für das Orchester selbst.

Viele Fragen noch offen

Trotz der Endgültigkeit der Entscheidung an der mdw seien an der Staatsoper noch zahlreiche Fragen offen, betonte ein Sprecher des Hauses. Insbesondere sei zu klären, inwiefern die Entlassungsgründe an der Musikuniversität auch für die Staatsoper aus arbeitsrechtlicher Sicht relevant sind.

Über die Entlassung war zuerst auf einem Klassik-Blog sowie in der Onlineausgabe des „Kurier“ berichtet worden.

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