AUA-Verlust trotz Passagierzuwachs

Die AUA hat im ersten Quartal 2018 mehr Verlust gemacht als in der Vorjahresperiode, obwohl sie deutlich mehr Passagiere befördert hat. Als Gründe dafür gelten mehr Wettbewerb, schwache Nachfrage im Osten und der KV-Streit.

Die AUA hatte heuer im ersten Quartal 84 Flugzeuge in Betrieb, zwei mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres. Ende März waren 7.089 Mitarbeiter beschäftigt, Im Vorjahr 6.585. Vor allem in Cockpit und Kabine kam Personal dazu und genau dort liegen laut AUA unter anderem die Gründe dafür, dass Verlust geschrieben wurde. Management und Betriebsrat können sich seit Monaten nicht auf einen neuen Kollektivvertrag einigen. Betriebsversammlungen und ein Warnstreik im März hätten zu Flugausfällen geführt, hieß es - mehr dazu in AUA-KV: Gewerkschaft stellt Ultimatum.

AUA-Flugzeug mit angepasstem Markenauftritt

Austrian Airlines

Flugzeug der AUA

67 Mio. Verlust mit 13 Prozent mehr Passagieren

Andere Gründe für den Verlust sind demnach der schärfere Wettbewerb in Wien - mehr dazu in Billigflieger im Landeanflug auf Wien - und die schwache Nachfrage im Nahen Osten. Somit ergab sich im ersten Quartal 2018 ein angepasster operativer Verlust (adjusted EBIT) von 67 Mio. Euro, nach 59 Mio. Euro im ersten Quartal 2017. Ohne Anpassungen vergrößerte sich der Verlust von 55 Mio. Euro (2017) auf 67 Mio. Euro heuer (21,8 Prozent).

Dabei sei die Passagierzahl um 13,3 Prozent auf 2,5 Millionen gestiegen, während das Angebot (Sitzkilometer) nur um drei Prozent stieg. Die Auslastung verbesserte sich damit um 4,2 Prozentpunkte auf 72,7 Prozent. Für das gesamte Jahr 2018 erwartet die AUA weiter einen geringeren Gewinn als im Vorjahr (damals: 101 Mio. Euro), wie es der scheidende AUA-Chef Kai Kratky schon bei der Jahrespressekonferenz angekündigt hatte - mehr dazu in Führungswechsel bei der AUA.

AUA will sich „sehr anstrengen“

AUA-Finanzchef Wolfgang Jani versprach, man werde sich „sehr anstrengen, um das Minus aufzuholen“. Um die geplanten Investitionen aus eigener Kraft stemmen zu können, müsste die AUA nach eigenen Angaben den Jahresgewinn auf 140 Mio. Euro steigern.

Den Umsatz gab die AUA heuer im ersten Quartal mit 396 Mio. Euro (IFRS 15) an. Im Vorjahr waren es 440 Mio. Euro, allerdings nach einer anderen Berechnungsmethode. Bereinigt um diesen Effekt wäre der Umsatz heuer um 6,8 Prozent höher gelegen als im Vorjahr, rechnete die AUA vor.

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