Erster direkter Güterzug aus China eingetroffen

In 14 Tagen um die halbe Welt: Nachdem er durch sechs Länder gefahren ist, ist am Freitag der erste Güterzug aus China in Wien eingetroffen. Die ÖBB hoffen, dass mit dem Containerverkehr die Seidenstraße wiederbelebt wird.

Großer Bahnhof am Güterterminal in Inzersdorf: Nach 9.800 Kilometern und einer Fahrzeit von 14 Tagen und zwei Stunden ist der erste direkte Güterzug zwischen China und Österreich am Freitag in Wien eingetroffen. Auf der sogenannten Seidenstraße will die ÖBB-Frachttochter Rail Cargo Group (RCG) nach eigenen Angaben heuer 400 bis 600 Züge rollen lassen.

„Für die Profitabilität der Güterverkehrsunternehmen sind solche Langstrecken ähnlich wie im Flugverkehr ganz wichtig“, sagte der Chef der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), Andreas Matthä. Die Fahrzeit soll sich laut Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) dank eines Vertrags mit dem Transitland Russland in Zukunft auf zehn Tage verringern.

Zug brachte Schlafsäcke und LED-Lampen

Die RCG ist als Güterverkehrssparte der ÖBB nach der Deutschen Bahn Nummer zwei im Schienen-Frachtverkehr in Europa. Sie betreibt bisher drei Verbindungen zwischen Asien und Europa.

Der in der 14-Millionen-Metropole Chengdu gestartete Zug mit 44 Containern brachte unter anderem elektronische Bauteile, LED-Lampen und Schlafsäcke nach Österreich. Der Transport von Gütern auf dieser Strecke auf dem Seeweg dauert ÖBB-Angaben zufolge vier Wochen länger.

Die Rail Cargo Group setzt rund 2,2 Milliarden Euro jährlich um und hat 8.700 Mitarbeiter. Im Gegensatz zu anderen Bahnunternehmen baut die ÖBB ihren Frachtbereich aus und bedient auch die Strecke China-Deutschland.

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