Kein Streik: AUA-Kollektivvertrag steht

Nach einem 24-stündigen Verhandlungsmarathon steht der Kollektivvertrag für das fliegende Personal bei der AUA. Durch die Einigung ist Streik vom Tisch. Erst im März war es wegen der Verhandlungen zu vielen Flugausfällen gekommen.

Die Ist-Gehälter für Flugbegleiter und Piloten steigen 2018 um 5,5 Prozent, 2019 um 2,5 Prozent, 2020 um 1,83 Prozent und 2021 um mindestens 1,4 Prozent, wie die Fluggesellschaft und die Gewerkschaft vida am Dienstag mitteilten.

Die Einstiegsgehälter für Flugbegleiter sollen von monatlich 1.533 Euro um 10,7 Prozent auf 1.700 Euro brutto angehoben werden. Im Gegenzug werden die Flugdienstregelungen „deutlich flexibilisiert“. Damit sollen saisonale Schwankungen bei der Passagiernachfrage besser ausgeglichen werden können, hieß es vonseiten der AUA.

Betriebsversammlung am 6. Dezember

APA/Helmut Fohringer

Einstiegsgehälter für Flugbegleiter steigen auf 1.700 Euro brutto/Monat

Arbeitskampf „kein Thema mehr“

„Der Verhandlungsmarathon der vergangenen Wochen und insbesondere der letzten 48 Stunden rund um einen neuen Kollektivvertrag für das Austrian-Bordpersonal hat Früchte getragen - wir haben vor Kurzem ein Eckpunktepapier abgeschlossen und unterzeichnet“, berichtete der Vorsitzende des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida; Johannes Schwarcz, knapp nach Ende der Gespräche.

„Damit haben wir nach über siebenmonatigen Verhandlungen ein erstes herzeigbares Ergebnis“, so AUA-Bordbetriebsratsvorsitzender Rainer Stratberger. Es sei „längst überfällig, dass der niedrigste KV im Lufthansa-Konzern, nämlich der der AUA, endlich deutlich angehoben wird“, so Schwarcz. Ein Arbeitskampf ist für den vida-Gewerkschafter „kein Thema mehr“.

AUA: „Wird Ruhe ins Unternehmen bringen“

Die vereinbarten Punkte müssten jetzt noch von den zuständigen Gremien des Bordbetriebsrats sowie der Gewerkschaft vida abgesegnet werden; und dann stehe einem neuen Kollektivvertrag nichts mehr im Weg. In den kommenden Wochen sind den Angaben zufolge weitere Termine geplant, bei denen es um die Textierung des neuen KV gehen wird.

„Dieser langfristige Abschluss wird sicherlich Ruhe ins Unternehmen bringen und Perspektiven für unsere Mitarbeiter eröffnet“, meinte AUA-Personalchefin Nathalie Rau und Accountable Jens Ritter, die das Verhandlungsteam auf Arbeitgeberseite leiteten.

Zahlreiche Flugausfälle im März

Im März hatten angekündigte Betriebsversammlungen beim fliegenden Personal zu zahlreichen Flugausfällen geführt. In Summe wurden über 140 von 570 ursprünglich geplanten Flügen gestrichen, also ein Viertel der Verbindungen. Rund 10.000 Passagiere waren davon betroffen - mehr dazu in AUA-Flugausfälle: Entschädigung fraglich.

Bei den Austrian Airlines sind derzeit rund 7.000 Mitarbeiter beschäftigt - davon mehr als 1.200 Piloten und 2.400 Flugbegleiter. 2017 wurden laut AUA 500 Mitarbeiter, vor allem im Bereich Kabine und Cockpit, zusätzlich aufgenommen.

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