Notquartiere: Über 80 Prozent Auslastung

Im Winter stockt Wien mithilfe von Sozialeinrichtungen jedes Jahr das Angebot von Notschlafstellen auf. Diesmal wurden diese von mehr als 3.000 Menschen in Anspruch genommen, die Auslastung lag bei über 80 Prozent.

Im Winter 2017/18 standen am Höhepunkt der Kältewelle im Februar mit bis zu minus 20 Grad 1.275 Plätze zur Verfügung. Diese wurden laut zog Sozialstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) von mehr als 3.000 verschiedenen Personen in Anspruch genommen.

Mit aktuellem Stand nächtigten 3.080 Menschen in den Einrichtungen - nur knapp ein Sechstel davon waren Frauen (530). Die Zahl werde aber noch etwas nach oben gehen, da noch nicht alle Stellen vollständig eingemeldet hätten, hieß es vom Fonds Soziales Wien, der das Angebot koordiniert. Somit werde man wieder auf dem Niveau des vorangegangenen Winters liegen. 2016/17 nutzten 3.200 Obdachlose die Übernachtungsmöglichkeiten.

Spitzentage mit 95 Prozent Auslastung

Heuer lag die Gesamtauslastung bei durchschnittlich 82 Prozent, an Spitzentagen sogar bei 95 Prozent. Am öftesten nahmen Österreicher einen warmen Schlafplatz in Anspruch, gefolgt von rumänischen, ungarischen und slowakischen Staatsbürgern. Der Großteil der Übernachtenden benötigte übrigens ein Nachtquartier für zehn bis 14 Tage.

Birgit Hebein, Sozialsprecherin der Grünen, sagte, der Erfolg der Maßnahmen lasse sich in einer Zahl zusammenfassen: Im vergangenen Winter seien null Menschen in Wien der Kälte zum Opfer gefallen. Das „Winterpaket“ läuft jährlich von November bis April. In den restlichen Monaten stehen rund 300 Notschlafplätze bereit.

Hauptbahnhof wird nachts gesperrt

Zusätzliche Notschlafplätze auch im Sommer forderte zuletzt die Caritas. Begründet wurde das damit, dass es für Betroffene durch die seit kurzem geltende Nacht-Sperre des Wiener Hauptbahnhofs schwieriger schwieriger werde, sich im öffentlichen Raum aufzuhalten - mehr dazu in Hauptbahnhof wird nachts gesperrt.