Wiener sind zu Muttertag am spendabelsten

Am Sonntag ist Muttertag: Die Österreicher geben heuer laut einer Handelsverband-Umfrage fast doppelt so viel aus wie in anderen Jahren. Am spendabelsten sind die Wiener mit einem Budget von 129 Euro.

Wenn an diesem Sonntag Gedichte vorgetragen, selbst gebastelte Geschenke überreicht werden und ausnahmsweise die Kinder das Frühstück zubereiten, dann ist wieder Muttertag. Die heimischen Konsumenten wollen im Schnitt aber auch 71 Euro für Muttertagsgeschenke ausgeben - das ergab der diesjährige Handelsverband Consumer Check.

Im Vergleich zum Vorjahr steigen somit die Ausgaben um 57 Prozent. Während die geplanten Geschenke in den Bundesländern heuer zwischen 50 Euro (Steiermark, Kärnten) und 64 Euro (Niederösterreich, Burgenland) kosten, bewegt sich das Planbudget der Wiener deutlich darüber - bei durchschnittlich 129 Euro.

18 Prozent der Geschenke werden im Internet gekauft

Acht von zehn Befragten beschenken am Muttertag die eigene Mutter (79 Prozent), im Vorjahr waren es 63 Prozent gewesen. Auch die Partnerin (24 Prozent), die Schwiegermutter (14 Prozent) sowie die Großmutter (8 Prozent) werden gerne beschenkt.

Blumenwiese Mutter Kind

APA/ Robert Jäger

Blumen bleiben die beliebtesten Geschenke - egal, ob gekauft und gepflückt

Am häufigsten werden dazu Händler in Shopping Malls (21 Prozent) oder Geschäfte, die nicht direkt auf einer Einkaufsstraße liegen (22 Prozent), aufgesucht. Viele finden das passende Geschenk auch im Supermarkt bzw. Discounter (21 Prozent). Auch im Internet wird geshoppt, rund 18 Prozent lassen sich das Präsent bequem nach Hause liefern.

Blumen, Süßes und Ausflüge

„Frauen mögen Blumen, das spiegelt sich auch im – mit Abstand – beliebtesten Muttertagsgeschenk wider: Jeder Zweite verschenkt heuer Pflanzen“, so Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes. Danach folgen Geschenke wie Schokolade/Süßigkeiten, nicht-materielle Geschenke und Ausflüge, Restaurantbesuche und Selbstgekochtes/Selbstgebackenes.

Für den Handel in Österreich ist Muttertag nach Ostern und Weihnachten der drittwichtigste Umsatzbringer im Jahr. Zwei Drittel der Österreicher ab 15 Jahren beabsichtigen, Muttertagsgeschenke zu kaufen und bringen den Händlern so 185 Millionen Euro Umsatz.

Äthiopien: Mütter schmieren sich mit Butter ein

Auch in anderen Ländern wird der Ehrentag der Mutter gefeiert - allerdings an anderen Kalendertagen und mit anderen Bräuchen. Der Muttertag in Äthiopien hängt vom Beginn der Fruchtbarkeit bringenden Regensaison ab. Sobald im Oktober oder November die ersten Tropfen fallen, finden sich alle Kinder im Elternhaus ein und feiern mehrere Tage bei gutem Essen und Musik. Während sich die Mütter ihr Gesicht mit Butter einschmieren und tanzen, besingen die Männer die Familie.

Einen speziellen Muttertagskuchen wie in Frankreich kennen auch die Briten. Dort erhalten viele Frauen den sogenannten „Simnel Cake“ der auf die Geschwister Simon und Nell zurückgeht, die ihrer Mutter einen Kuchen schenken wollten. Sie waren sich nicht einig, ob sie ihn kochen oder backen sollten - und taten beides. Heute besteht der „Simnel“ aus Früchtebiskuit und einer Marzipanschicht.

Neben dem modernen Muttertag im Mai gibt es in Indien auch das zehntägige Fest „Durga Puja“ im Oktober. Dieses ist der sowohl gütigen als auch strafenden Göttin Durga gewidmet. Die Musik steht in Mexiko im Vordergrund: Kinder und andere Familienmitglieder singen der Mutter Lieder vor oder mieten sogar eine Mariachi-Band, um ihr ein Ständchen zu bringen. Aufpassen heißt es in Serbien: Dort schleichen sich die Kinder ins Schlafzimmer ihrer Mutter und binden ihr die Füße zusammen. Ihre Freiheit muss sich die „Gefangene“ mit Süßigkeiten erkaufen.