Ausbau von Haus des Meeres startet

Die Ausbauarbeiten am Haus des Meeres in Mariahilf werden sichtbar. Bis zum Jahr 2020 soll der Flakturm einen zehn Millionen Euro teuren Glaszubau bekommen. Erste Bäume wurden bereits versetzt, ab Juni wird aufgegraben.

Arbeiter haben bereits mehrere Schlitze in den Flakturm geschnitten, wo später die Decken des Zubaus fixiert werden sollen. Auch Bäume aus dem Esterhazypark wurden schon vor das Haus des Meeres umgepflanzt. „Die nächsten Schritte werden dann sein, dass die Fundamentsarbeiten starten. Das wird voraussichtlich Anfang Juni sein, und dann sieht man so richtig die Baugrube entstehen“, sagte Hans Köppen, Geschäftsführer des Aqua-Terra-Zoos, gegenüber Radio Wien.

Haus des Meeres Arbeiten Start

ORF/Hubert Kickinger

Es wurden bereits Schlitze in den Flakturm geschnitten

„Ausbau für Tiere kein Problem“

Die Erweiterung findet bei laufendem Betrieb statt. Baulärm und Erschütterungen sollen für die hochsensiblen Tiere wie Schlangen oder Haie kein Problem sein, sagt Köppen. „Nachdem der Zubau komplett im Außenbereich stattfindet und im Innenbereich kaum Einflüsse hat, und die Bunkerwände zweieinhalb Meter dick sind, sind kaum Erschütterungen und Wahrnehmungen für die Tiere zu erwarten“, so der Geschäftsführer.

630.000 Besucher im Vorjahr

Bis 2020 sollen durch den Glaszubau, der vor die Eingangsfassade gesetzt wird, 3.000 Quadratmeter Nutzfläche dazukommen. Neben mehr Platz für Tiere werden auch zwei neue Lifte - einer davon als Panoramaaufzug - errichtet sowie das Dach-Cafe im elften Stock vergrößert.

Die Aussichtsterrasse mit den Betonausbuchtungen wird eingehaust und damit wetterfest gemacht. Der private Verein nimmt dafür zehn Millionen Euro in die Hand - mehr dazu in Haus des Meeres wird ausgebaut. Der Baubescheid für den Zubau ist seit 2. Mai gültig.

Nötig macht den Zubau der rege Andrang - im Vorjahr hat der Aqua-Terra-Zoo rund 630.000 Besucherinnen und Besucher gezählt. Zum Vergleich: Ins Kunsthistorische Museum (KHM) kamen im Vorjahr 757.173 Besucherinnen und Besucher.

Schriftzug bleibt noch bis Jahresende

Das Haus des Meeres ist seit 1957 im Flakturm untergebracht. Seit 2013 ist das Haus des Meeres auch Eigentümer des Flakturms, der seit dem Jahr 2003 nicht mehr unter Denkmalschutz steht. Dass mit dem Zubau das Aussehen des Bauwerks aus der Nazi-Zeit weiter verändert wird, findet Köppen nicht problematisch.

„Es ist natürlich ein spezieller Turm mit einer Historie, die wird auch im Zuge unserer Ausstellung ‚Erinnern im Innern‘ erklärt. Ansonsten kann ich nur darauf hinweisen, dass es auch fünf weitere Flaktürme in Wien gibt“, so Köppen. Das Kunstwerk „Smashed to Pieces (In the Still of the Night)“ - am oberen Teil des Flakturmes - wird mit dem Umbau jedenfalls verschwinden. Es soll trotz Protesten im kommenden Jahr übermalt werden - mehr dazu in Haus des Meeres: Übermalung des Schriftzugs fix.

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