Taxler missbrauchte Fahrgäste: Acht Jahre Haft

Ein Wiener Taxler ist am Dienstag am Straflandesgericht zu acht Jahren Haft verurteilt worden, weil er drei weibliche Fahrgäste missbraucht haben soll. Sein jüngstes Opfer war 16 Jahre alt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Der Taxifahrer übt seinen Beruf seit 25 Jahren aus. Er ist verheiratet und für drei Kinder sorgepflichtig. Zum ersten Missbrauch soll es im April 2010 gekommen sein: Damals stieg eine 20-Jährige zu ihm ins Taxi. Die angetrunkene Frau brachte der Mann bis zu ihrer Wohnungstür in Favoriten - danach folgte er ihr ins Schlafzimmer. Vor Gericht verteidigte sich der Angeklagte heute: „Ich war schon dort. Was genau passiert ist, weiß ich nicht mehr.“ Und weiter: „Ich muss mit ihr geschlafen haben. Wie die Umstände genau waren, kann ich nicht mehr genau sagen.“

Geldstrafe: 10.000 Euro Schmerzensgeld

Ein Jahr später sei der 48-jährige Mann im Taxi über eine 16-Jährige hergefallen, so die Staatsanwaltschaft. Er sei davon ausgegangen, dass sie älter war und einvernehmlich Sex wollte, sagte der Anwalt des Angeklagten am Montag vor Gericht: „Hätte sie Nein gesagt, hätte ich nichts gemacht“, so der Taxler - mehr dazu in 16-Jährige missbraucht: Taxifahrer vor Gericht.

Der dritte angeklagte Fall ereignete sich im August des Vorjahres: Eine alkoholisierte und übermüdete 24-Jährige ließ sich von ihm vom Schwarzenbergplatz nach Floridsdorf chauffieren. Laut Anklage hatte der Taxler plötzlich seine Hände in ihrer Unterhose. Die Frau schreckte auf, weil der Taxler plötzlich laut zu stöhnen begann. Zusätzlich zu den acht Jahren Haft muss der Mann den drei Opfern mehr als 10.000 Euro Schmerzensgeld zahlen.

In zwei Fällen hatte sich der Taxifahrer am Montag vor dem Straflandesgericht schuldig bekannt, an den dritten konnte sich der Beschuldigte nicht mehr erinnern. Der Anwalt des Angeklagten meldete ebenso Berufung an wie die Staatsanwaltschaft.