Elefantenkot: Zoo hofft auf großes Geschäft

Ob für Blumen am Balkon oder das Gemüsebeet im Garten: Der Tiergarten Schönbrunn verkauft jährlich Dutzende Kübel Elefantenkot als Dünger. Im Frühling steigt das Interesse, das „große Geschäft“ wird für den Herbst erwartet.

Obwohl die Gartensaison bereits begonnen hat, läuft heuer der Verkauf mit sechs bis sieben Kübeln „Elefantenglück“ pro Monat noch sehr schleppend, sagt Elefantenpfleger Gregor Hirsch. Doch das „große Geschäft“ wird ohnehin erst für den Herbst erwartet.

„Glück“ für den Garten

„Da kommen die Leute mit ihren Autos und wir schaufeln den Elefantenkot in die Anhänger hinein“, so Hirsch. „Manche brauchen den Kot für ihren Weingarten oder ihren Wald. Viele verwenden ihn auch für ihr Gemüsebeet - wenn sie etwa draufkommen, dass es nicht den gewünschten Ertrag bringt.“

Elefantenhintern

Daniel Zupanc

Der Zoo hat fünf Elefanten, die stündlich drei bis fünf Kübel Kot produzieren

„Unauffällig mit der U-Bahn fahren“

Auch als Geschenk wird der Kot immer beliebter. „Eine Überraschung für Leute, die schon jeden Mist haben“, scherzt der Elefantenpfleger. Wenn es sich um keine Großbestellung handelt, wird der Kot im Tiergarten in Fünfliterkübeln blick- und luftdicht verpackt und verkauft. „Damit man damit auch unauffällig mit der U-Bahn fahren kann“, heißt es. Ein Versand ist noch nicht möglich. Derzeit muss man die Kübel im Tiergarten daher selbst abholen. Das ist über den Eingang des Wirtschaftshofes zu den Öffnungszeiten möglich. Zooeintritt muss dafür nicht bezahlt werden.

Elefanten-Kot

Tiergarten Schönbrunn

Elefantenkot ist laut Tiergarten „kein scharfer Dünger“

„Wir haben genug Kübel, genug Mist und genug Motivation, um Wien zu versorgen“, sagt der Elefantenpfleger. Denn derzeit produzieren im Zoo fünf Elefanten stündlich Kot - für drei bis fünf Kübel. „Das meiste verwenden wir selbst zum Düngen unserer eigenen Felder, auf denen das Grünfutter für unsere Zootiere wächst.“

Elefantenkot eignet sich laut Tiergarten deshalb sehr gut als Dünger, weil man ihn pur verarbeiten kann und er „nicht so scharf ist“. Es sei kein Ablagern oder Vorkompostieren notwendig. „Das liegt daran, dass Elefanten relativ wenig verwerten. Das meiste Futter wird nur zerkleinert und wandert durch.“

Elefanten-Kot / Gregor Hirsch

Tiergarten Schönbrunn

„Elefantenglück“ riecht laut Gregor Hirsch „relativ gut“, da Elefanten Pflanzenfresser sind

Geruch „nicht so schlimm“

Ein Kübel Kot kostet aktuell fünf Euro. Davon werden 1,5 Euro Pfand für den Kübel einkassiert. „Wenn der gewaschen retour kommt, dann gibt es den Einsatz zurück.“ Auch Angestellte des Tiergartens zählen zu den Stammkundinnen und -kunden. „Man kann auch seinen Ficus in der Wohnung damit düngen, wenn man den Geruch aushält.“

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