Porzellanmanufaktur feiert Jubiläum

Die Ausstellung „300 Jahre Wiener Porzellanmanufaktur“ beleuchtet die Geschichte der zweitältesten europäischen Porzellanmanufaktur. Das Museum für angewandte Kunst (MAK) zeigt dabei „bis dato unveröffentlichte Dokumente“.

Gegründet im Mai 1718 von Claudius Innocentius Du Paquier, versuchte die Wiener Porzellanmanufaktur in den folgenden Jahrzehnten ästhetische Maßstäbe zu setzen. Rund 1.000 Objekte aus den Beständen des MAK sowie aus nationalen wie internationalen Sammlungen sollen einen Überblick über die Entwicklung von Porzellan in Wien bieten.

Porzellan als kostspieliger Luxusartikel

Seit seinen Gründungsjahren bewahrt das MAK den Nachlass der 1864 geschlossenen Wiener Porzellanmanufaktur und widmet sich der Erforschung des Porzellans. Mit Beispielen aus allen Epochen der Produktion gibt der Nachlass einen Überblick über rund 150 Jahre Porzellanherstellung in Wien. Die Wiener Porzellanproduktion deckte ein breites keramisches Spektrum ab, unter anderem: Tafelservice, Vasen, Uhren und Skulpturen.

TV-Hinweis

„Wien heute“, 15. Mai, 19.00 Uhr, ORF 2

Über viele Jahrhunderte galt Porzellan in Europa als kostspieliger, aus China und Japan importierter, Luxusartikel. Erst nach der Entdeckung des Geheimnisses der Porzellanerzeugung durch den Chemiker und späteren Gründer der Manufaktur Meißen, Johann Friedrich Böttger, wurde das Porzellan in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts zur bevorzugten europäischen Luxusware.

Unveröffentlichte Dokumente bei Ausstellung

Die Ausstellung rollt die Geschichte der Wiener Produktion im Kontext deutscher und asiatischer Manufakturen auf. Bis heute gelten die Erzeugnisse von Claudius Innocentius Du Paquier als wertvolle Sammlerobjekte. Stil und Geschmack der Produkte der Wiener Porzellanmanufaktur setzten laut MAK in der Frühzeit und im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts immer wieder Standards.

Ausstellungshinweis:

„300 Jahre Wiener Porzellanmanufaktur“, 16. Mai bis 23. September, Museum für Angewandte Kunst, Stubenring 5. Öffnungszeiten: Dienstag 10.00 bis 22.00 Uhr, Mittwoch bis Sonntag 10.00 bis 18.00 Uhr

Eröffnung: 15. Mai, 19.00 Uhr

Neben Hauptwerken der Wiener Porzellanmanufaktur, wie dem Porzellanzimmer aus dem Brünner Palais Dubsky (um 1740) oder dem Tafelaufsatz aus dem Stift Zwettl (Wien, 1767/68), kündigt die Ausstellung „bis dato unveröffentlichte Dokumente“ an. Sowohl das „Dubsky-Zimmer“, eine der ersten Zimmerausstattungen mit europäischem Porzellan, als auch der „Tafelaufsatz aus dem Stift Zwettl“ sind permanent in der MAK-Schausammlung ausgestellt.

Schon zweimal umfassende Ausstellung

Schon in den Jahren 1904 und 1970 zeigte das MAK umfassende Ausstellungen zu Wiener Porzellan. Die wurden mehrere Kataloge publiziert. Anlässlich der Ausstellung „300 Jahre Wiener Porzellanmanufaktur“ soll eine neue Publikation mit Beiträgen internationaler ExpertInnen und bisher noch nicht publizierten Dokumenten erscheinen.

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