Missbrauchsvorwürfe: Pfarrer beurlaubt

Die Erzdiözese Wien hat jenen Pfarrer, gegen den Anfang Mai Missbrauchsvorwürfe laut geworden sind, beurlaubt. Der Priester sei bereits am 4. Mai, dem Tag des Aufkommens der Vorwürfe, von seinen Tätigkeiten entbunden worden.

Der Pfarrgemeinde in Wien, in welcher der Priester zuletzt tätig war, sei die Entscheidung am vergangenen Wochenende mitgeteilt worden, hieß es seitens der Diözese. Der Fall werde derzeit geprüft.

Vorwurf: Adoption nicht freiwillig

Bei der Causa geht es um eine Frau, die in den 1990er Jahren nach einem mehrmonatigen Verhältnis mit einem Priester Zwillinge zur Welt gebracht hat, die dann zur Adoption freigegeben wurden. Seitens der Frau gibt es auch Vorwürfe, der Geistliche sei damals übergriffig gewesen und die Freigabe ihrer Kinder sei nicht freiwillig geschehen - mehr dazu in religion.ORF.at.

Die seitens der Frau bzw. der „Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt“ in den Raum gestellten Vorwürfe, die einen Kindesmissbrauch zumindest angedeutet hatten, wies die Kirche bereits Anfang Mai klar zurück. Denn der betroffene Priester sei erst im April 1994 in die Erzdiözese Wien gekommen und könne erst danach im betroffenen Landesschulheim Dienst getan haben. Das sei knapp vor dem 17. Geburtstag der Betroffenen gewesen, strafbare Handlungen hätten daher „zweifelsfrei nicht stattgefunden“.

„Erstes Schuldeingeständnis“

Von der „Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt“ hieß es am Montag gegenüber der APA, man sehe in der Beurlaubung ein „erstes Schuldeingeständnis“ der Erzdiözese.