Wieder weniger Trauungen in Wien

Nicht nur in Windsor wird geheiratet, sondern natürlich auch in Wien. Die Zahlen bei den Wiener Paaren, die sich trauen, sind allerdings nach einem kurzen Aufwärtstrend in den letzten Jahren nun wieder rückläufig.

Dafür gewinnt Wien als Hochzeitsort für ausländische Gäste an Bedeutung. Geschätzte 200 solcher standesamtlichen und symbolischen Zeremonien finden jährlich in Wien statt. Wien wird immer mehr zum beliebten Hochzeitsort für ausländische Paare und macht damit Städten wie London oder Paris Konkurrenz - mehr dazu in Wien als Hotspot für Luxushochzeiten.

Belvedere, Schönbrunn und Hirschstetten

Vor allem aus dem arabischen Raum und aus Indien kommen die Heiratswilligen, aber auch aus China, sagt die Hochzeitsplanerin Lorinda Horner: „Wien wurde als Hochzeitsdestination international entdeckt. Einfach wegen der Architektur wegen der Geschichte der Stadt, wegen des Charmes, wegen der Romantik.“

Hochzeitsboom Belvedere

ORF

Hochzeit vor dem Belvedere

Beliebte Locations sind das Schloss Belvedere oder Schönbrunn, wo dann a la Sisi geheiratet wird. Bei den österreichischen Hochzeitspaaren sind die Blumengärten Hirschstetten der beliebteste Ort zum Ja-Sagen. In Wien gab es im letzten jahr wieder einen Rückgang bei den Eheschließungen: Waren es im Jahr 2016 noch rund 9.900 Paare, die den Bund fürs Leben schlossen, waren es letztes Jahr rund 660 weniger.

TV-Hinweis:

„Wien heute“, 18. Mai, 19.00 Uhr, ORF2

Bei heimischen Hochzeitsfeiern ist dieses Jahr Schlichtheit angesagt. Es überwiegen traditionelle Blumen und Selbstgemachtes. Geheiratet wird laut Experten wieder in kleinerem Rahmen - mit einem Budget zwischen 10.000 und 17.000 Euro. Der Hochzeitskitsch ist den Wienern also zu viel geworden.

Dreitägige Hochzeitevents

Ganz anders bei arabischen oder indischen Brautpaaren, die in Wien heiraten, sagt Horner: „Also wir starten meistens bei einer halben Million aufwärts. Die Gästeanzahl bewegt sich so zwischen 250 und 400 Gästen.“ Die Hochzeitsfeierlichkeiten ziehen sich dabei meistens über drei Tage, angefangen bei einem Willkommensevent, über die eigentliche Hochzeit zu einem „Farewell“, wie Horner erklärt.

Einige Hochzeitsplaner haben sich gezielt auf ausländische Brautpaare spezialisiert. Geschätzte 200 solcher standesamtlichen und symbolischen Zeremonien finden jährlich in Wien statt: „Den Chinesen ist vor allem wichtig, dass sie viele Fotos machen. Wien ist da ein Hotspot, wo sie Fotos machen können, die sie dann nach China mitnehmen, um sie ihren Verwandten zu zeigen.“

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