Polizeigewerkschaft: Viele Inspektionen desolat

Die rote Polizeigewerkschaft lehnt die Pläne für die berittene Polizei ab. Das Geld sollte in „desolate Polizeiinspektionen“ investiert werden. Allein in Wien ist laut Gewerkschaft ein Drittel aller Wachzimmer sanierungsbedürftig.

Erst am Wochenende hat Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) die Pläne von Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) für eine berittene Polizei kritisiert. Zudem hat er angeboten, die Polizeikompetenz für Wien übernehmen zu wollen - mehr dazu in Ludwig „bereit, Polizei zu übernehmen“. Nun legt die rote Polizeigewerkschaft FSG nach und kritisiert den Zustand der Wiener Polizeiinspektionen.

Ganz besonders desolat sind laut Gewerkschaft die Inspektionen in der Ada-Christen-Gasse und in der Keplergasse in Favoriten. Es sei eine Zumutung, dort arbeiten zu müssen: „Es ist schimmlig, es sind riesige Wasserflecken, das Mauerwerk bröckelt von den Wänden“, sagt Harald Segall, Vorsitzender der Fraktion Sozialistischer Gewerkschafter (FSG).

FSG: „Geld viel sinnvoller einsetzen“

Von den rund 80 Polizeiinspektionen „ist sicher über ein Drittel mehr als sanierungsbedürftig“, so Segall. Die Gewerkschaft habe die betroffenen Adressen bereits dem Innenminister übermittelt. „Da könnte man das Geld viel sinnvoller einsetzen als für eine teure berittene Polizei.“

Die Pferde - 14 sind vorgesehen - müssen erst beschafft werden. Die Anschaffungskosten für Tiere, Ausrüstung und Sättel wurden mit rund 380.000 Euro beziffert. Die laufenden Kosten pro Jahr, unter anderem für Einstell- und Tierarztkosten, wurden mit rund 110.000 Euro angegeben - mehr dazu in Berittene Polizei: Start heuer in Wiener Neustadt (noe.ORF.at).

FPÖ: „Berittene Polizei gut zu Gewaltprävention“

Die Kritik der SPÖ an der berittenen Polizei kann FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus nicht nachvollziehen. „Berittene Polizei ist ein gutes Mittel zu Gewaltprävention. Diese Einsatzform der Exekutive wird in der Bevölkerung sehr gut angenommen und auch für deutlich mehr Sicherheit sorgen“, so Gudenus. Zudem verwies der FPÖ-Klubobmann darauf, dass Innenminister Kickl „mit 4.100 zusätzlichen Polizisten (inkl. Ausbildungsplätzen) das Personal deutlich aufstockt und damit zukünftig für mehr Sicherheit auch in Wien sorgt“.

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