Razzia in Spiellokal: Personal geflüchtet

Die Finanzpolizei hat gemeinsam mit WEGA-Beamten am Donnerstag ein illegales Spiellokal in Favoriten ausgehoben: Das Personal konnte flüchten. Mehrere Spielautomaten wurden beschlagnahmt.

Der Betreiber des illegalen Spiellokals in der Gudrunstraße hat laut Finanzpolizei bislang alles versucht, die Kontrollen zu erschweren. Es gibt in dem Lokal versteckte Räume und gesicherte Türen. Innen und Außen sind jede Menge Minikameras montiert.

„Die Betreiber sagen nur zur Sicherheit vor aggressiven Spielern, aber sicher auch um zu erkennen, wann Kontrollen stattfinden, um die Geräte dann herunterzufahren, oder dass die Aufpasser flüchten können und die Spieler über die Hintertür hinaus geleiten“, sagt Einsatzleiter Andreas Halla gegenüber „Wien heute“.

„Reizgaskapseln entschärft“

Weil bei der Kontrolle niemand öffnete, brachen die WEGA-Beamten die Türen auf. „Sie haben drinnen die Sicherheit hergestellt, dann haben Kollegen von der Finanzpolizei die Reizgaskapseln entschärft, dann wurden die spielbereiten Automaten dokumentiert und abtransportiert“, sagt Beatrix Buchecker von der Wiener Finanzpolizei. Dabei spielen die Beamten mit „Testspielgeld“ um so den Mindest- und Höchsteinsatz und den Höchstgewinn zu dokumentieren.

TV-Hinweis

Einen Beitrag von der Razzia sehen Sie in „Wien heute“ um 19.00 Uhr in ORF2 und danach in der TVThek.

Immer wieder entdeckten die Beamten mit einem speziellen Suchgerät Mini-Kameras, die sie in Folge abgeklebt haben. Spieler waren keine im Lokal und auch der „Aufpasser“, der die Monitore überwacht, war weg. „Aber er würde uns ohnehin nur erzählen, dass er Putzmann ist“, sagte ein Beamter.

Trotz des Verbots des kleinen Glückspiels werden in Wien laufend illegale Spielautomaten beschlagnahmt. Vergangenes Jahr waren es 250, heuer 50 Geräte. Und auch die verhängten Strafen sind noch immer beträchtlich. Vergangenes Jahr wurden in Wien fast 14 Millionen Euro an Geldstrafen wegen illegal betriebener Spielautomaten verhängt. Heuer waren es bisher 5,5 Millionen Euro. Doch an die Hintermänner der illegalen Lokale zu gelangen, ist für die Finanz oftmals schwer, heißt es.

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