Bodycams bei Wiener Linien ab Juni im Test

Die Stadt hat nun Details zur Einführung der Bodycams bei den Wiener Linien bekannt gegeben. Der Testbetrieb läuft demnach ab Juni für etwa zwei Monate. Bereits Ende des Jahres sollen die Kameras regulär zum Einsatz kommen.

Zur Herstellersuche wurde bereits eine mehrstufige Ausschreibung gestartet. Ab Juni testen die Wiener Linien die unterschiedlichen Modelle hinsichtlich Handhabung, Aufnahmequalität und Auswertung. Die Erfahrungswerte aus dem Testbetrieb fließen dann in die Entscheidungsfindung ein, welches Modell fix angeschafft werden soll. Im August soll die Ausschreibung abgeschlossen sein und die Bestellung erfolgen.

Bereits Ende des Jahres sollen die Kameras zum Einsatz kommen, heißt es in einer Aussendung der Stadt. „Die Bodycams wirken sowohl präventiv abschreckend als auch deeskalierend und die Aufnahmen erfüllen eine wichtige Dokumentationsfunktion“, erläuterte Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) die Überlegungen für den Test.

Bodycams

APPA/Herbert Pfarrhofer

Verdopplung der Securitys bis Ende 2019

Seit August 2017 patrouillieren eigene Sicherheitsmitarbeiter und -mitarbeiterinnen in Zweierteams im Netz der Wiener Linien. Sie sollen Fahrgäste, die gegen die Hausordnung verstoßen, zurechtweisen oder strafen. Derzeit sind etwa 60 Personen unterwegs, bis Ende 2019 sollen es 120 sein. Sie sollen dann auch die Bodycams tragen.

Seit dem Start des Sicherheitsdienstes haben dessen Mitarbeiter rund 10.000 Fahrgäste angesprochen, in rund der Hälfte der Fälle, weil die Hausordnung nicht eingehalten wurde. Am häufigsten machten die Sicherheitsteam-Mitarbeiter auf das Verbot von Fahren am Bahnsteig mit Fahrrädern, Scootern, Skateboards usw. aufmerksam, gefolgt von Hunden ohne Maulkorb oder Leine sowie Betteln. Weitere Themen waren der verbotene Konsum von Alkohol, Lärmen und Rauchen.

Bodycams auch für ÖBB-Zugbegleiter

ORF

Bei den ÖBB sind die Bodycams bereits im Einsatz

Positive Erfahrungen bei ÖBB und Polizei

Erfahrungen mit den kleinen Körperkameras, die im Bedarfsfall mitfilmen, hat man etwa bei der Wiener Polizei oder den ÖBB gemacht. „Die Erfahrungen sind durchwegs gut“, bilanzierte etwa ÖBB-Sprecher Roman Hahslinger. Die Aggression gehe nach Berichten des Personals zurück, wenn die Kamera aufgedreht werde. Ähnliches berichtet auch die Wiener Polizei - mehr dazu in Polizei bekommt 300 Bodycams.

Aufzeichnungen werden manuell aktiviert - bei Verdacht auf einen strafrechtlich relevanten Vorfall. Und der Betroffene wird im Vorfeld ausdrücklich auf die Aufnahme hingewiesen - mehr dazu in ÖBB: Weniger Übergriffe seit Bodycam-Einsatz.

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