Schönborn: „Abschieben löst keine Probleme“
Er nehme einen „Stimmungswandel“ wahr, so der Kardinal in seiner Predigt bei der ersten Station des Stadtumgangs vor der Michaelerkirche. Die „Haltung der Hilfsbereitschaft“ sei einer vermehrten Sorge gewichen, ob Österreich mit den Herausforderungen der Flüchtlingsaufnahme und Integration fertig werde. Dies sei jedoch nicht die Haltung, die Jesus im Evangelium lehre, so Schönborn weiter.
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Schließlich schicke Jesus niemanden fort, sondern er rufe vielmehr zur Gemeinschaftsbildung auf. Jesus werbe nicht für eine „Ego-Partie“, sondern „um es mit einem modernen Wort zu sagen: für Integration“, sagte Schönborn.
„Niemand verlässt Heimat freiwillig“
Schließlich mahnte der Kardinal, bei allen verständlichen Sorgen die Maßstäbe zu wahren: Wenn ein Land wie der Libanon über zu viele Flüchtlinge klage, sei das verständlich angesichts von vier Millionen Einwohnern und 1,5 Millionen Flüchtlingen. Gleichzeitig erinnerte Schönborn daran dass „niemand seine Heimat freiwillig“ verlässt.
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An dem Stadtumgang, der nach dem Gottesdienst im Stephansdom über die Kärntner Straße zunächst zum Michaelerplatz, dann über den Graben zur Peterskirche und schließlich zurück zum Stephansplatz führte, nahmen auch einige Politiker teil - darunter etwa Kanzleramtsminister Gernot Blümel (ÖVP) und die Wiener Stadträtin und frühere Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel (FPÖ).