Gefahr durch „Graue Wölfe“

Die Moschee des Vereins „Nizam-i Alem“ in Wien-Favoriten soll geschlossen werden, auch wegen des Einflusses der rechtsextremen Gruppe „Graue Wölfe“. Ein neues Buch zeigt mögliche Gefahren der Gruppe.

Seit vielen Jahren recherchiert der Journalist Thomas Rammerstorfer zu der rechtsextremen türkischen Bewegung „Graue Wölfe“. „Da geht es um eine sehr frühkindliche Indoktrinierung, wo die Kinder sehr bald mit Nationalismus oder diesem Nationalislamismus in Kontakt kommen“, meinte er gegenüber „Wien heute“ zum Foto einer Zweijährigen, die den faschistischen Wolfsgruß zeigt.

Die rechtsextremen „Grauen Wölfe“

Anhänger der rechtsextremen türkischen Bewegung „Graue Wölfe“ sind auch in Wien aktiv, das zeigt auch ein neues Buch.

In Wien teilen sich die „Grauen Wölfe“ laut Rammerstorfer auf vier bis fünf verschiedene Vereine auf. Die Zentrale ist in der Donaustadt. „Es gibt dann noch Abspaltungen der Grauen Wölfe, die auch ähnliches Gedankengut haben, aber offiziell nicht zur Türkischen Föderation zählen“, sagte Rammerstorfer.

Buchtitel Graue Wölfe

ORF

Die Wiener Zentrale der „Grauen Wölfe“ ist in der Donaustadt

Unterstützung für Erdogan

Gesteuert würden die Vereine aus der Türkei. Auf den Internet-Videos von Veranstaltungen der türkischen Föderation im 22. Bezirk ist immer wieder der Wolfsgruß zu sehen: „Die meisten der Großveranstaltungen sind mittlerweile musikalisch aufgezogen. Das heißt es kommen enstprechende Popstars der Rechtsextremen-Szene, die ganz klar eine militaristische Agenda haben.“

Aktuell wird in Wien vor allem für die Türkei-Wahl am 24.Juni geworben, sagte Rammerstorfer: „Hier wird mobilisiert für das Bündnis der Grauen Wölfe mit Erdogan und dementsprechende Propaganda betrieben.“ Generell sei die Bewegung aber eine Minderheit der türkischen Community: „Es ist nicht alles, was die Grauen wölfe machen brandgefährlich und hochpolitisch. Und es ist auch nicht jeder, der in so eine Moschee geht der überzeugte Faschist.“

Gefährlich seien die „Grauen Wölfe“ hauptsächlich für die demokratische türkische Community in Wien. Das Augenmerk sollte laut Rammerstorfer nicht auf einem Verbot der türkischen Föderation oder ATIB liegen, sondern auf der Stärkung und Integration der demokatischen Türken, die einen viel größeren Teil der hier lebenden Türken ausmache.

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