Erste Wohnungen statt Ziesel am Bisamberg
Seit sechs Jahren gibt es den Plan, die Ziesel umzusiedeln - auf eine gleich große Fläche neben dem Heeresspital. Zu diesem Zweck wurden die Tiere von Verhaltensökologen beobachtet und gechippt. Ein Steg wurde gebaut und Wiesen entsprechend bearbeitet.
ORF/Florian Kobler
„Dadurch, dass die Population mittlerweile schon recht hoch ist, dürften sichtlich wirklich welche über den Zieselsteg und die Fahrradbrücke auf die Ausgleichsfläche jenseits des Marchfeldkanals gewandert sein und es gibt auch gute Hinweise, dass sie sich auch dort fortpflanzen“, sagt Ziviltechniker Thomas Knoll gegenüber „Wien heute“.
220 Ziesel leben noch auf Baustellenfläche
Demnach stehe einem Baustart nichts mehr im Wege. Auf dem Areal beim Heeresspital in Floridsdorf sollen in den nächsten Jahren 950 neue Wohnungen entstehen - mehr dazu in Baubeginn auf Zieselgrundstück.
Erste Ziesel machten Wohnungsbau Platz
Rund 50 geschützte Ziesel sind in Stammersdorf dem Wohnungsbau gewichen und haben die errichteten Ausweichquartiere aufgesucht.
Mit dem ersten Umsiedlungserfolg sind bereits die ersten Bagger angerollt und haben mit dem Bau der ersten Wohnungen begonnen. „Das westliche Drittel wird jetzt umgesetzt und der mittlere und der östliche Teil jetzt einmal Standby, bis sich die Ziesel in ihrer Entwicklung so auf den Ausgleichsflächen ausbreiten, dass weitere Umsetzungsschritte für den Städtebau möglich sind“, erklärt Knoll.
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Anrainer gegen Bau
Zahlreiche Anrainer haben in den vergangenen Jahren gegen das Wohnprojekt in Stammersdorf protestiert. Am Bisamberg lebt laut Umweltschutzabteilung die größte Kolonie der streng geschützten Erdhörnchenart Ziesel. Auch wenn 50 Ziesel sich ein neues Zuhause gesucht haben, leben auf der übrigen Baustellenfläche immer noch 220 Tiere - mehr dazu in 200 Anrainer gegen Baustart auf Ziesel-Areal.
Links:
- Nordbahnhof: Krötenproblem gelöst (wien.ORF.at; 19.4.2018)
- Größte Zieselkolonie am Bisamberg (wien.ORF.at; 8.8.2017)