Geschäft von Zootieren vor der Linse

Im Juni sind im Tiergarten Schönbrunn die Ausscheidungen von 45 Tieren professionell fotografiert worden. Die Fotos werden einem australischen Museum, das sich mit Exkrementen beschäftigt, zur Verfügung gestellt.

„Meine Vorgabe war, die Exkremente an Ort und Stelle zu fotografieren, um ihr Aussehen nicht zu verändern. Jeder Kot sollte einmal von der Boden- und einmal aus der Vogelperspektive fotografiert werden. Der Kot ist für die Fotos auch extra ausgeleuchtet worden“, so Fotograf Daniel Zupanc gegenüber wien.ORF.at.

Museum für Tierexkremente

In Summe fotografierte Zupanc Ausscheidungen von rund 45 Tierarten: vom Elefanten über die Giraffe bis hin zum Rentier, größtenteils Säugetiere, aber auch Vögel und Reptilien. Auftraggeber der Fotos ist das Museum „Pooseum“, das im Juli in Tasmanien in Australien eröffnet wird. Es soll ein pädagogisches Museum werden, das Tierexkremente zum Thema hat.

Suche nach dem großen Geschäft

Der Fotograf bekam vom Tiergarten die Erlaubnis, mit den Tierpflegern in ausgewählte Anlagen zu gehen, wenn diese sie reinigen. „Die Tierpfleger waren eine große Unterstützung, denn sie kennen natürlich ihre Schützlinge ganz genau. Sie wissen, wo deren Kotplätze sind und wie ein gut beschaffener Kot der jeweiligen Tierart aussieht. Nach dem Kot der Eisbären oder auch Brillenbären würde man sonst auf den großen Anlagen sehr lange suchen müssen“, so Tiergarten-Sprecherin Johanna Bukovsky.

Herausforderung Gemeinschaftsanlage

Um das „perfekte Exkrement“ zu finden, ging der Fotograf mit den Pflegern die Gehege ab. Meist geschah das in der Früh, da hier das Geschäft der Nacht noch vorhanden war. „In Gemeinschaftsanlagen wie im Nashornpark leben Panzernashörner, Vietnam-Sikahirsche, Nilgauantilopen und Hirschziegenantilopen zusammen. Der Tierpfleger konnte sofort sagen, von exakt welcher Tierart welches Exkrement stammt“, so Zupanc.

Verstecktes Geschäft

Bei manchen Tieren war in der Früh kein Kot zu finden. In diesen Fällen wurde der Fotograf vom Zoo informiert, sobald das gewünschte Tier seinen Kot abgesetzt hatte. „Das sind sehr lustige Anrufe, wenn einem aufgeregt erzählt wird, dass der Kot endlich da ist“, lacht Zupanc. Detail am Rande: Den Kot der Tiger fotografisch einzufangen, war nicht möglich. Bukovsky: „Das zehn Jahre alte Tiger-Weibchen Ina macht mit Vorliebe in den Teich, somit gibt es hier leider nichts zu sehen bzw. zu fotografieren.“

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