Mädchenmord: Vater aus Haft geflohen

Der Vater einer Siebenjährigen, die im Mai in einem Gemeindebau in Döbling ermordet worden ist, ist aus einem Gefängnis geflohen. Angehörige des Verdächtigen befürchten nun Blutrache, berichtet die „Kronen Zeitung“ online.

Der Vater verbüßte in einem Gefängnis in Südtirol eine mehrjährige Haftstrafe wegen Schlepperei. Im Gefängnis war bekannt, dass die Tochter des Mannes ermordet worden ist. Der Vater erhielt laut „Kronen Zeitung“ keine psychologische Betreuung. Als er einen fünftägigen Freigang gewährt bekam, kehrte er nicht mehr ins Gefängnis zurück.

Mädchenmord: Vater aus Haft geflohen

Der Vater einer Siebenjährigen, die im Mai in einem Gemeindebau in Döbling ermordet worden ist, ist aus einem Gefängnis geflohen.

Den Bericht bestätigte in Wien auch der Anwalt der Familie, Nikolaus Rast, und er fügte hinzu, es lasse sich daraus kein Bedrohungsszenario ableiten. Er betonte, dass die Familie nicht an Blutrache interessiert sei, sondern sich vielmehr davon distanziere. Die Familie lebe nach den Regeln der österreichischen Rechtsordnung und gehe davon aus, dass die Strafverfolgung Aufgabe der Behörden ist, sagte Rast.

Keine Hinweise auf Flucht nach Österreich

Laut dem Zeitungsbericht befürchten aber Mitglieder der Familie des Mordverdächtigen und dessen Verteidigerin um ihr Leben. Es gibt allerdings keine Hinweise, dass der Vater des getöteten Mädchens nach Österreich geflüchtet ist. Vermutlich hat sich der gebürtige Tschetschene in seine Heimat abgesetzt, wo seine Tochter bestattet wurde. Ob die Sicherheitsvorkehrungen für den Tatverdächtigen und seine Anwältin erhöht wurden, ließ sich nicht klären. Das Bundeskriminalamt erteilte dazu keine Auskunft.

Als mordverdächtig gilt ein 16-jähriger Nachbar des Mädchens. Er sitzt in Untersuchungshaft. Gegenüber der Polizei gab er allgemeine Wut als Motiv an - mehr dazu in Mord an Siebenjähriger: Verdächtiger in U-Haft.

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