US-Investor steigt groß bei CA Immo ein

Der US-Investor Starwood kann mit einem Megadeal nun doch in Österreichs Immobilienbranche einsteigen. Er kauft den Immofinanz-Anteil an der Wiener Firma CA Immo. Eine Fusion von Immofinanz und CA Immo ist damit vom Tisch.

Die Immofinanz verkauft ihren 26-Prozent-Anteil, den sie an der ebenfalls börsennotierten CA Immo hält, zu einem Gesamtpreis von 757,9 Mio. Euro. Das sind 29,5 Euro je CA-Immo-Aktie, teilte die Immofinanz am Montag mit.

Frühere Angebote als zu niedrig abgelehnt

Lange Zeit hatten Immofinanz und CA Immo Fusionspläne gewälzt. Davon verabschiedete sich die Immofinanz im Februar und kündigte an, strategische Optionen bis hin zu einem Verkauf der CA-Immo-Anteile zu prüfen. Mitte April wurde bekannt, dass die Immofinanz als einziger CA-Immo-Kernaktionär aussteigen will. Dazu startete die Immofinanz ein strukturiertes Bieterverfahren.

Frühere Preisofferte von Starwood lehnte man als zu niedrig ab. Bis Ende Mai lief ein eigenes Angebot von Starwood fürs CA-Immo-Paket und für bis zu fünf Prozent der Immofinanz. Insgesamt wollten die Amerikaner dabei bis zu 800 Mio. Euro für ihr Engagement in Österreich lockermachen. Es wurden dem US-Investor aber nur 0,16 Prozent der CA Immo und 0,21 Prozent der Immofinanz angedient.

Noch kartellrechtliche Freigaben nötig

Der am Montag vom Immofinanz-Aufsichtsrat abgesegnete Verkauf betrifft 25.690.163 CA-Immo-Inhaberaktien und vier Namensaktien, mit denen Entsendungsrechte in den CA-Immo-Aufsichtsrat verbunden sind. Nötig sind noch kartellrechtliche Freigaben, das Closing wird noch für das dritte Quartal erwartet.

Mit dem jetzigen Verkauf des CA-Immo-Pakets, nahe dem historischen CA-Immo-Höchstkurs, verdient die Immofinanz sehr gut - unterm Strich 184 Mio. Euro oder rund 30 Prozent Return on Investment (ROI). Denn erworben hatte sie den Anteil im April 2016 für 604 Mio. Euro oder 23,5 Euro je Aktie. Binnen rund zwei Jahren erzielt die Immofinanz samt Dividenden (und abzüglich Nebenkosten) somit 184 Mio. Euro Gewinn. In der Immofinanz-Bilanz war der Anteil per 31. März mit 694,7 Mio. Euro (oder 27,04 Euro/Aktie) bewertet, heißt es.

Verkauf soll Eigenkapitalstruktur stärken

Mit dem Verkauf stärke die Immofinanz durch die Rückführung der damit verbundenen Konzernfinanzierung ihre Eigenkapitalstruktur, sagte CEO Oliver Schumy am Montag. Wegen der guten Liquidität im Konzern und dem relativ hohen Abschlag des Immofinanz-Aktienkurses zum Buchwert bzw. zum EPRA-Nettovermögenswert (NAV) will man einen Teil des Verkaufserlöses 2018/19 für den Rückkauf von bis zu 9,7 Millionen Immofinanz-Aktien verwenden.

Der Nettozufluss nach dem Closing der Starwood-Transaktion werde sich nach Rückzahlung einer Finanzierung - die für den Erwerb des Anteils an der CA Immo aufgenommen und im Vorjahr auf 250 Mio. Euro aufgestockt wurde - auf voraussichtlich rund 507,9 Mio. Euro belaufen, erklärte das Unternehmen am Montag.

Immofinanz-Aktien legten zu

Der Ausblick für die Dividendenausschüttung bleibe unverändert aufrecht, so die Immofinanz. Das bezieht sich auf 0,8 Euro/Aktie Dividende, entsprechend 0,08 Euro/Aktie vor der kürzlich erfolgten Aktienzusammenlegung 10:1.

Die Immofinanz-Aktien zogen am Montag an der Wiener Börse nach Bekanntgabe des Deals deutlich an. Um 11.50 Uhr lagen sie um 2,94 Prozent im Plus bei 21,00 Euro. Zugleich notierten die CA-Immo-Titel mit 28,78 Euro um 0,84 Prozent höher. Der Leitindex ATX lag 0,84 Prozent im Minus, im Einklang mit den schwachen Börsen in Europa.

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