Schüler demonstrierten erneut fürs Klima
„Heute haben wir noch Hoffnung - in zehn Jahren nicht mehr“, sagte eine Sprecherin der „Fridays For Future“-Bewegung. Die laut Polizei rund 1.500 Demonstranten taten ihren Unmut auch in vielen Schildern kund, auf denen etwa „Make the climate cool again“, „Keine Ausreden mehr“ oder „Wir streiken, bis ihr handelt“ zu lesen war. Die Veranstalter setzen die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer viel höher an. 7.000 Menschen seien in Wien dabei gewesen, österreichweit hätten 25.000 am Freitag demonstriert.
Aufruf zur EU-Wahl
Die Rednerinnen und Redner bei der Anfangskundgebung riefen die - bereits wahlberechtigten - Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu auf, bei der EU-Wahl mitzumachen: „Stimmt im Sinne von uns allen“. Bei dem Protest konnten aber alle eine „Wahlkarte für die Zukunft“ ausfüllen, die dann in einer gläsernen Urne vor dem Haus der Europäischen Union gesammelt und an einen Kommissionsvertreter übergeben wurden.
Anschließend wurde vor dem Rathaus die Forderung nach der Ausrufung des Klimanotstands an die Wiener Stadtregierung herangetragen. „Dies bedeutet eine Selbstverpflichtung, die Klimakrise als solche anzuerkennen, an die Bevölkerung zu kommunizieren und Klima- und Umweltschutzmaßnahmen in allen Belangen vorrangige Priorität einzuräumen“, hieß es.
APA/Helmut Fohringer
Thunberg in Wien
Um 13.00 Uhr war dann am Wiener Heldenplatz die Schlusskundgebung angesetzt. Die Organisatoren kündigten aber an, die Proteste weiterhin solange fortzusetzen „bis die Politiker reagieren“. Bei der „Fridays For Future“-Demo am kommenden Freitag wird die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg teilnehmen. Sie wird sich am Schulstreik auf dem Wiener Heldenplatz beteiligen.
Bereits am Dienstag wird es wohl ebenfalls zu einem Massenaufmarsch auf dem Heldenplatz kommen: Hier wird Thunberg im Zuge des „Austrian World Summit“ auftreten. Ab 17.00 Uhr soll sie dann - gemeinsam mit Gastgeber Arnold Schwarzenegger - eine frei zugängliche Rede halten.
NGOs unterstützen Demo
Unterstützung gab es erneut von den Umwelt-NGOs: „Viele Schülerinnen und Schüler, die heute für ihre Zukunft auf die Straße gehen, können bei der bevorstehenden EU-Parlamentswahl nicht mitreden. Daher liegt es in den Händen aller Wahlberechtigten, am 26. Mai auch zugunsten der kommenden Generationen ein gerechtes, ökologisches und unabhängiges Europa zu wählen“, sagte Greenpeace-Klimaexperte Adam Pawloff.
Auch Global 2000-Klimasprecher Johannes Wahlmüller forderte „eine soziale und ökologische Ausrichtung der EU, damit wir die Klimakrise lösen können“. Der WWF Österreich verlangte von allen Parlamentsparteien, „noch vor der Neuwahl ein ambitioniertes Klimaschutz-Programm mit konkreten Maßnahmen auf Schiene zu bringen“.
Links:
- 1.000 Schüler für Klimaschutz auf der Straße (steiermark.ORF.at; 24.5.2019)
- 2.000 Menschen marschierten bei Klimademo mit (ooe.ORF.at; 24.5.2019)
- Hunderte demonstrierten vor Landhaus (vorarlberg.ORF.at; 24.5.2019)
- Wieder Freitags-Klima-Demo in Innsbruck (tirol.ORF.at; 24.5.2019)
- Klimaschutz: Hunderte Schüler auf der Straße (salzburg.ORF.at; 24.5.2019)
- Fridays For Future