Tiefe Einblicke in die Modewelt
„Modefotografien sind immer Interpretationen und Inszenierungen. Sie reflektieren und visualisieren den Zeitgeist“, so F.C. Gundlach. Der deutsche Modefotograf und Sammler zeigt in der neue Kunsthallen-Ausstellung „Vanity“ rund 200 wegweisende als auch unbekannte Werke.
The Estate of Erwin Blumenfeld / Art + Commerce
Erwin Blumenfeld, Model and Mannequin, New York, November 1945
Zu sehen sind Fotografien von F.C. Gundlach selbst, aber auch von weiteren Künstlern wie Richard Avedon, Lillian Bassman oder Sibylle Bergemann. Ergänzt wird die Schau durch Filme von und zu den vertretenen Fotografen sowie mit verschiedenen Materialien zur Geschichte des Modemagazins.
Trends und Image
Der Ausstellungstitel „Vanity“ verweist auf Schönheit und Tod, auf Glücksversprechen und die Vergänglichkeit von Schein und Sein. Die Fotografien zeigen, wie sich das kulturelle Interesse von der Mode zur Marke, weiter zum Image bis zum Event gewandelt hat. Die Ausstellungswerke transportieren Trends, entwerfen imaginäre Idealbilder von Femininität, Eleganz und Glamour - und lösen diese wieder auf. Sie beschreiben kollektive Vorstellungen von Schönheit und widmen sich dem inszenierten Bild der Kleidermode.
Ausstellungshinweis
Die Ausstellung wird bis 12. Februar, gezeigt. Geöffnet ist von 10.00 bis 19.00 Uhr, am Donnerstag bis 21.00 Uhr.
Gezeigt werden frühe Studiofotografien, aber auch Werke, die einen ironischen Blick auf die Fashionindustrie und dessen Frauenbild zulassen. Ebenso kann die Entwicklung verfolgt werden, wie der Fokus der Mode-Gesellschaft vom Kleid zum Supermodell wechselt.
Bildershow zur Ausstellung
Sammler mit Leidenschaft
Franz Christian Gundlach ist einer der bedeutendsten Modefotografen im deutschsprachigen Raum. Seine Fotografien sind längst zu Ikonen geworden und haben ihren Weg vielfach in Museen und Sammlungen gefunden. Im September feierte er seinen 85. Geburtstag. In seiner Tätigkeit als Modefotograf produzierte er unter anderem 180 Covers und 5.500 Seiten redaktionellen Modeteil für die Zeitschrift Brigitte. Darüber hinaus ist er als Galerist, Sammler, Kurator und Stifter tätig.
Sendungshinweis
„Radio Wien“-Magazin, Sendung vom 21. Oktober 2011
Mit Beginn der achtziger Jahre konzentrierte sich F.C. Gundlach zunehmend auf das Sammeln fotografischer Werke und auf die Konzeption international beachteter Fotoausstellungen. Im Jahr 2000 gründete er die Stiftung F.C. Gundlach, deren Zweck die Förderung von Kunst, Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Fotographie ist.
David LaChapelle / Art & Commerce
David LaChapelle, My House, Alek Wek, New York, 1997