Klimt und Kitsch im Wien Museum

Emilie Flöge und Schneekugeln: Das Wien Museum zeigt Zeichnungen, Gemälde und persönliche Gegenstände von Gustav Klimt. Ein Teil der Ausstellung widmet sich dem Kitsch rund um den Maler und zeigt kuriose Klimt-Souvenirs.

„Die Wände sind quasi tapeziert mit Klimt-Zeichnungen“, sagte Ursula Storch, Kuratorin, gegenüber wien.ORF.at. Die Ausstellung „Klimt. Die Sammlung des Wien Museums“ zeigt insgesamt 411 Zeichnungen und 100 weitere Raritäten des Malers. Zu sehen sind etwa Klimts Porträt seiner Geliebten Emilie Flöge sowie sein Malerkittel, welcher die Besucher gleich beim Eingang empfängt. Das Wien Museum verfügt mit etwa 500 Exponaten über die größte Klimt-Sammlung der Welt.

Gustav Klimt Zeichnung

Wien Museum

Die 411 ausgestellten Zeichnungen zeigen Vorstudien und Entwürfe des Malers

Viele Facetten des Künstlers

Von den ersten Arbeitsskizzen des gerade einmal 16-jährigen Klimt, bis zu Werkstudien, die kurz vor seinem Tod entstanden, zeigt das Museum eine breite Palette seines Schaffens. Die Ausstellung ist in verschiedenen Arbeitsphasen des Künstlers gegliedert. Der Rundgang beginnt mit Klimts Aktzeichnungen und Kinderstudien, die er während seiner Ausbildungszeit an der Kunstgewerbeschule fertigte. Ein Augenmerk wird ebenfalls auf die Porträts des Künstlers gelegt. Neben Emilie Flöges Abbild hängen zahlreiche Zeichnungen und Entwürfe weiterer Personenbildnisse.

Gustav Klimt Porträt Emilie Flöge

Wien Museum

Das Porträt von Emilie Flöge, sie war die Partnerin Klimts, ziert zahlreiche Postkarten

Rund ein Viertel aller ausgestellten Werke sind Aktstudien und erotische Darstellungen: umarmende Liebespaare, Frauenakte und Motive lesbischer Beziehungen. Zu sehen ist beispielsweise die Vorstudie zum berühmten „Kuss“. Weiters werden die Zeichnungen und Entwürfe zu den Ausmalungen des Burgtheaters und des Kunsthistorischen Museums gezeigt. Mehr dazu in - Brücke zu Gustav Klimts hoher Kunst

Persönliche Gegenstände

„Klimt. Die Sammlung des Wien Museum“ stellt nicht nur die Werke und Arbeiten von Gustav Klimt aus. Zu sehen ist beispielsweise ein Gemälde von Klimt in seinem Totenbett, gemalt von Egon Schiele. Das Museum zeigt ebenfalls die Totenmaske des berühmten Malers, gefertigt von Moritz Schrott.

Gustav Klimt Totenmaske

Wien Museum

So sah Gustav Klimt vermutlich nach seinem Tod aus

Klimt und der Kitsch

„Klimt ist so etwas wie ein Stadtheiliger geworden“, so Storch. Ein Teil der Ausstellung widmet sich Merchandising-Produkten und Souvenirs mit Klimt-Motiven. Zu sehen sind Tassen, Schneekugeln und Stofftiere. „Wir sind ein Stadtmuseum. Es ist nicht nur interessant, was ein Maler hinterlässt, sondern auch wie die Stadt damit umgeht“, so die Kuratorin. Das Wien Museum hatte im Vorfeld zur Aktion „Worst of Klimt“ aufgerufen. Mehr dazu in - Wien Museum sucht „Klimt des Grauens“.

Klimt Ramsch

Wien Museum

Klimt ist in Wiens Souvenir-Geschäften allgegenwärtig

=Sendungshinweis==
„Wien heute“, 16. Mai 2012

Insgesamt 180 Teilnehmer aus der ganzen Welt haben Fotos von kuriosen Klimt-Produkten auf Facebook gepostet. Auch diese Fotografien werden neben den Souvenirs auf einem Bildschirm gezeigt. Eine museumsinterne Jury hat das „Worst of Worst of Klimt“ gekürt. Der Gewinner ist ein Schmuck-Ei mit „Kuss“-Figuren, die sich zur Melodie von Elvis Presleys „Can’t help falling in love“ drehen.

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