Comeback der Kamille

Im Mittelalter fehlte die Kamille in keinem Klostergarten und auch heute ist sie nach wie vor das beliebteste Heilkraut in Europa. "Radio Wien“-Beauty Expertin Helga Fiala-Haslberger verrät, wo man sie in der Kosmetik überall einsetzen kann.

1987 wurde es zur Arzneipflanze des Jahres gekürt. 2002 war die Kamille die Heilpflanze des Jahres. Da die Natur schon immer Wissenschaft und Forschung inspirierte, wurde bei der Entwicklung von Hautpflege für die sensible Haut natürlich die Kamille eingearbeitet. Hatte in den 1980er Jahren noch jeder Dritte mit empfindlicher Haut zu kämpfen, so betrifft es heute bereits mehr als die Hälfte der Bevölkerung.

Die Kamille ist ein wirkungsvolles Allround-Talent, ihre Blüten enthalten Substanzen, die ihre Wirkung auch in der Kosmetik voll entfalten, so die Herausgeberin von Beautesse.at Fiala-Haslberger.

Kamille als Alleskönner

Vor allem die ätherischen Öle Matricin und Bisabolol sowie der Pflanzenstoff Apigenin sind echte Alleskönner. Sie entkrampfen, beruhigen und bekämpfen Entzündungen. Bio-Kamille ist für ihre schützende und entzündungshemmende Wirkung bekannt. Ihre Flavonoide, essenziellen und ätherischen Öle beruhigen die Haut. Reagiert die Haut sensibel und gereizt, so sind Cremen mit Kamille eine Wohltat. Sie beruhigen und schützen die Haut.

Kleine Kamillen-Hausrezepte

*Löst Hautunreinheiten und mindert Entzündungen: Ein Dampfbad zubereiten. Dazu eine Handvoll Kamillenblüten in einer Schüssel mit kochendem Wasser übergießen. Gesicht über den Kräuterdampf halten, Kopf mit einem Handtuch abdecken - mindestens zehn Minuten lang. Die abgekühlte Haut behutsam mit Peeling reinigen.

Fussbad mit Kamille - Hilft gegen Blasen an den Füßen: Kamillenblüten in einer Schüssel mit heißem Wasser übergießen. Kühles Wasser hinzufügen und so bald wie möglich die Füße eintauchen. Mindestens 10 – 15 Minuten baden. Abtrocknen und die Blasen mit Kamillenextrakt betupfen. Fördert die Heilung von Blasen an den Füßen.

Kamillenspülung - Glanz und Aufhellung für (natur)blondes Haar: Einen Esslöffel Apfelessig mit einem Liter lauwarmem Wasser mischen. Drei Tropfen ätherisches Kamillen- und zwei Tropfen ätherisches Zitronenöl tröpfchenweise unterrühren. Die Spülung nach der Haarwäsche über das nasse Haar gießen. Danach nicht mehr ausspülen. Je häufiger man die Haare auf diese Weise wäscht, desto heller werden sie.

Kamillenöl für gereizte Haut: 10 g Kamillenblüten mit 200 ml Olivenöl mischen und in eine Flasche füllen. Idealerweise an einem warmen Ort aufbewahren und drei Wochen die Kamillen im Öl ziehen lassen. Dann filtern und die Blüten gut auspressen. Bei Bedarf das Kamilleöl auf gereizte Hautstellen auftragen und sanft einmassieren.

Warme Kompressen bei Verspannungen im Nackenbereich: Vier Teelöffel getrocknete oder eine Handvoll frische Kamilleblüten mit 200 ml kochendem Wasser übergießen und dann zugedeckt 20 Minuten ziehen lassen. Anschließend abseihen. Ein Handtuch in diesem Sud tränken und für zehn Minuten auf die verspannte Stelle legen.

Maske für trockene, empfindliche Haut: 100 g Kamillenblüten mit kochendem Wasser übergießen bis ein Brei entsteht. Diesen zehn Minuten ziehen und anschließend abkühlen lassen. Gesicht reinigen und Feuchtigkeitscreme auftragen. Den kalten Brei auftragen und 15 bis 20 Minuten einwirken lassen. Lauwarm abwaschen und anschließend erneut eincremen.