Jetzt schon an den Sommer denken

Schön langsam wird es Zeit zu säen, was man im Sommer ernten will. Vor allem Chilisamen sollten möglichst früh in die Erde, für Tomaten oder Gurken ist noch genug Zeit. „Radio Wien“-Pflanzenexperte Karl Ploberger hat die Profi-Tipps.

Am besten verwendet man fertig abgepackte Aussaaterde, kleine Torftöpfe und Glasplatten zum Abdecken. Ploberger’s Tipp: „Lassen Sie die Saaten nicht auf der Fensterbank keimen, denn dort ist es meist zu kalt. Zum Angießen hat sich Schachtelhalmtee bewährt. Schachtelhalm oder Zinnkraut verhindert nämlich Pilzerkrankungen.“

Den Tee können Sie ganz leicht selber herstellen: 50 Gramm auf einen Liter Wasser, über Nacht stehen lassen, dann einmal aufkochen, auskühlen und über die Pflanzen gießen. Die Saatschale muss unbedingt mit einer Glasplatte abgedeckt werden, so bleibt es darunter feucht und die Samen keimen schnell.

Aussaat

fotolia.de/tsach

Warten auf die ersten warmen Tage

Die ersten Tage sollten die Saatschalen am Heizkörper stehen. Erst nachdem sich die Keimblätter geöffnet haben, kommen sie ins volle Licht und so nahe zum Fenster, wie nur möglich. Um die Kälte von unten abzuschirmen, sollte man eine dicke Styroporplatte unterlegen. Nach einigen Tagen wird bereits pikiert – also vereinzelt. Kommen dann die ersten warmen Frühlingstage, werden die Kisten tagsüber ins Freie gestellt, damit sie später gut abgehärtet ausgepflanzt werden können.

Aussaat auch im Freien

Im Freien erfolgt die Aussaat je nach Sorte und Gegend ab März, Anfang April. Genaue Hinweise stehen auf den jeweiligen Packungen. Generell sollte erst gesät werden, wenn das Erdreich sich erwärmt hat. Das kann man unterstützen, in dem Vlies auf die Erde aufgelegt wird. Beginnen die Pflanzen zu wachsen, kann dieses luft- und wasserdurchlässige Gewebe als Schutz über den Pflanzen liegen bleiben. Allerdings ist immer darauf zu achten, dass das Vlies locker auf den Blättern liegt.

Bewährt hat sich auch, wenn in den ersten Tagen nach der Aussaat nasses Zeitungspapier auf die Erde aufgelegt wird, allerdings nicht einlagig, sondern gleich ganze Zeitungen. Spätestens beim ersten Keimen des Saatguts müssen die Zeitungen entfernt werden. Zwischen den Saatreihen wird dann gemulcht z.B. mit Grasschnitt oder Brennnesselblättern. Ploberger’s Tipp: Etiketten schreiben. Wer keine daheim hat, kann sie aus alten Joghurtbechern herstellen.

Sendungshinweis:

„Gut gelaunt in den Tag“, 31. Jänner 2014

Auch wenn in den nächsten Tagen die Gartenlust wieder voll entflammt, sollte man geduldig sein. Viele der vorgezogenen Pflanzen werden genau so schön, wenn nicht sogar schöner, wenn sie erst Mitte März in die Erde kommen. Bei einigen Pflanzen – wie zum Beispiel den Ringelblumen – lohnt sich übrigens die Vorkultur im Zimmer nicht. Im Gegenteil: Diese verweichlichten Pflänzchen würden sehr rasch von den ersten Schnecken verspeist, während die im Freien gekeimten völlig unberührt bleiben. Trotzdem müssen einige Pflanzen vorkultiviert werden: Tomaten, Artischocken und natürlich viele Blumen für Balkon und Beet: Petunien, Geranien gehören dazu, ebenso wie die Duftwicken.

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