Befristete Mietwohnungen oft teurer

Befristete Mietwohnungen - das ist das aktuelle Thema der „Radio Wien“-Rubrik „Ganz auf Ihrer Seite“. Jeden Donnerstag geben Arbeiterkammer-Experten Tipps. Hier finden Sie alle Informationen.

Viele Mietverträge, vor allem in privaten Altbaumietwohnungen, werden befristet abgeschlossen. Fast jeder zweite Altbau-Mietvertrag wird befristet abgeschlossen. Die Mietverträge sind meist zwischen drei und fünf Jahre befristet. Das zeigt eine aktuelle Studie, die das Institut für empirische Sozialforschung gemacht hat.

Sendungshinweis:

„Gut gelaunt in den Tag“, 13.3.2014

Wohnen: Für Junge oft ein Luxus

Es wurden 500 junge Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen im Alter bis 35 Jahre in Wien zu ihren Wohnkosten befragt. Dabei zeigte sich: Befristete Mietwohnungen sind nahezu gleich teuer wie unbefristete. Bei privat vermieteten Altbauwohnungen machen die Durchschnittspreise pro Quadratmeter 9,85 Euro mit Betriebskosten und Umsatzsteuer bei unbefristeten Verträgen aus, bei befristeten Mieten knapp neun Euro.

Schwierige Wohnungssuche: Für sieben von zehn Befragten war es in den vergangenen zwei Jahren schwer, eine passende Wohnung zu finden. Die Gründe: hohe Mietpreise, beträchtliche Maklergebühren, zu wenig neue Wohnungen.

Teure Mieten: Es gibt de facto keinen Preisunterschied zwischen privaten Altbaumieten mit einer Richtwertmiete und freien Marktmieten. Über Makler vermittelte private Wohnungen sind um mehr als einen Euro pro Quadratmeter teurer.

Mieten drücken auf Einkommen: Bei 65 Prozent der Befragten muss mindestens ein Drittel oder mehr vom Netto-Haushaltseinkommen für die „warme“ Miete aufgewendet werden.

Finanziell einschränken: Knapp drei von vier Befragten geben an, dass sie sich wegen der hohen Mietkosten finanziell etwas oder sehr einschränken müssen.

Das wollen die Befragten: Die Mehrheit will mehr geförderte Neubauwohnungen, gesetzliche Mietobergrenzen und dass die Maklergebühren für Mieter fallen sollen.

Richtwert bei privaten Altbaumietwohnungen

Es gibt einen Richtwert und da rechnen die Vermieter noch Zuschläge drauf. Bei den Befristungen muss noch ein gesetzlicher Abschlag abgezogen werden. In Wien beträgt der Richtwert derzeit 5,16 Euro pro Quadratmeter, ab 1. April erhöht sich dieser Richtwert um 33 Cent. Zu diesem Betrag werden je nach Lage und Ausstattung noch Zuschläge dazugerechnet. In der Praxis zahlt jemand in Wien aktuell bei einem Neuabschluss rund zehn Euro mit Betriebskosten und Umsatzsteuer.

Bei einem befristeten Mietvertrag muss der gesetzliche Abschlag von 25 Prozent abgezogen werden. Aber die Studie zeigt, dass dieser gesetzliche Abschlag de facto nicht abgezogen wird und daher befristete Mietwohnungen annähernd gleich teuer sind wie unbefristete Mietwohnungen. Befristungen bedeuten Unsicherheit und hohe Kosten, etwa fürs Übersiedeln oder Makler.

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