Ins Kino durch Fundraising

Regisseur Vlado Priborsky will mit seinem Film „Blockbuster“ seine bewegte Lebensgeschichte erzählen. Die Kosten sollen vor allem durch Crowdfunding gedeckt werden. Schauspielstars wie Manuel Rubey und Ursula Strauss wirken ehrenamtlich mit.

Biographien filmisch zu realisieren ist mittlerweile längst keine Seltenheit mehr. Man denke an sämtliche Biopics von berühmten Musikern, Schauspielern, beeindruckenden Menschen und Helden aller Reihen. Bei seiner eigenen Autobiographie Regie zu führen, in der dann auch das Filmemachen selbst zu einem großen Teil im Mittelpunkt steht, scheint hingegen weniger verbreitet zu sein. Der in Tschechien aufgewachsene und seit seinem zwölften Lebensjahr in Wien lebende Regisseur Vlado Priborsky hat allerdings genau das in diesem Jahr vor.

Kampf gegen Krebs

Nachdem der 38-Jährige in den vergangenen zehn Jahren einige Kurzfilme gedreht hatte, darunter „Plan B“ und „Sophie“, wollte er endlich auch einen Film in Kinolänge machen. Der Auslöser, speziell „Blockbuster“ zu realisieren, war schließlich die Krebserkrankung seines Vaters. Da auch er selbst mit 26 Jahren daran erkrankt war, aber geheilt werden konnte, fasste er im Zuge seiner Kontrolluntersuchungen den Entschluss, einen Beitrag zum Kampf gegen Krebs zu leisten. Der Gesamterlös ist daher der St. Anna Kinderkrebsforschung versprochen.

Plakat

Vladislav Priborsky

Teaser-Plakat zum Filmprojekt „Blockbuster“.

Crew arbeitet großteils ehrenamtlich

Eine etwas unübliche Besonderheit an dem schon lange geplanten Filmprojekt ist wohl die Finanzierung. „Blockbuster“ soll nämlich der erste hauptsächlich durch Crowdfunding finanzierte Spielfilm Österreichs werden. Zudem arbeitet die gesamte Crew von den Schauspielern über die Techniker und Kameraleute bis hin zum Catering ehrenamtlich - so weit es möglich ist, natürlich. All das, was nicht abgedeckt werden kann und dennoch notwendig ist, bezahlen Regisseur Priborsky und Projektleiter Mario Koller aus eigener Tasche.

„Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir mittlerweile so viele Menschen gefunden haben, die diesem Projekt mit Tatkraft und Enthusiasmus beistehen“, so Koller über die große Motivation aller Beteiligten. Der Grund für die Wahl dieses ungewöhnlichen Modells war allerdings keineswegs der großartige Wagemut der beiden Verantwortlichen, sondern vielmehr die Ablehnung jeglicher Filmförderung, da die zuständige Förderstelle nicht daran glaubte, dass das Projekt realisierbar sei.

Vladislav Priborsky

Vladislav Priborsky

Regisseur Vlado Priborsky bei der Arbeit.

Von Gregor Seberg bis Ursula Strauss

Am Anfang der Planung stand dann ein Film in einfachem Dokumentationsstil. Das einzigartige Projekt fand allerdings sehr schnell von allen Seiten Zuspruch und auch in der professionellen Schauspiel- und Kabarettszene sprach sich die Idee herum.

Bis jetzt haben bereits 18 namhafte österreichische Künstlerinnen und Künstler versprochen, kleinere Rollen in „Blockbuster“ zu übernehmen, darunter Manuel Rubey, Ursula Strauss, Gregor Seberg, Cathy Zimmermann und Thomas Stipsits. Die Hauptdarsteller und größeren Rollen wurden aber doch gecastet.

Mittlerweile ist alles soweit vorbereitet, dass der Drehbeginn bereits fixiert werden konnte. Die Arbeit an „Blockbuster“ startet am 19. April. Der Film soll Anfang 2015 in die Kinos kommen.

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