Die neue Lust auf Rosen

So begehrt waren Rosen schon lange nicht. Millionen Töpfe mit blühenden Rosen stehen bereit, um von Gartenliebhabern gekauft zu werden. Die neue Lust auf Rosen kennt laut „Radio Wien“-Pflanzenexperten Karl Ploberger keine Schranken.

In den 1960er- und 70er-Jahren begann der Niedergang der Rosen. Polyantharosen ohne Duft wurden in endlosen Reihen als Monokultur gepflanzt. Nach einigen Wochen waren sie krank: Mehltau, Sternrußtau und die Läuse machten sie zu unansehnlichen Gartenbewohnern - bis eine neue Generation von Gartenliebhabern am „Spaten“ war.

Sendungshinweis:

Gut gelaunt am Vormittag, 27.6.2014

Der Brite David Austin spürte diese Gegenbewegung und kreierte mit seinen Englischen Rosen genau, was gefragt war: Rosen mit großen, duftenden Blüten, die üppig blühten und viel robuster waren als die Nachkriegsmodelle. Und plötzlich erwachte die Rose aus dem wortwörtlichen Dornröschenschlaf und findet in allen Sorten und Arten wieder ihre Anhänger. Ob im Landhausgarten oder im Schrebergarten, ob Designer Villa oder Terrasse: Rosen gehören nun wieder zum guten Ton. Aber dennoch hat sich einiges verändert.

Rosen

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Plobergers fünf Tipps für Rosen:

1. Duft

So wie die alten Rosen einen betörenden Duft verströmen, müssen auch die Rosen von heute duften. Ob zart nach Zitrone oder schwer nach Moschus – die Palette ist enorm und man hat gerade jetzt beim Kauf von Rosen im Topf die Chance, mit „der Nase“ seine Lieblingssorte zu wählen. Plobergers Favorit: „Claude Monet“, eine rotviolett-gelb-weiße Rose, die extrem duftet.

2. Robustheit

Zu Beginn eines Gartenjahres sehen alle Rosen perfekt aus, doch kommt nach der ersten Blüte der Regen, müssen sie dem Mehltau, dem lästigen Sternrußtau (gelbe Blätter, die abfallen) und dem Rosenrost, Widerstand leisten können, sonst sind sie unten durch. Plobergers Favorit: „Leonardo da Vinci“, eine rote Rose, die extrem robust ist, der Duft fehlt allerdings.

3. Blütenreichtum

Hier gibt es zwei Gruppen von Rosenfreunden: Die einen wollen, dass ihre Rosen ständig blühen, die anderen genießen die Hauptblüte im Juni und erfreuen sich dann an den Hagebutten. Vor allem im Naturgarten sind die historischen Rosen und die Wildrosen beliebt, die sich mit den bunten Früchten schmücken und den Vögeln im Winter Nahrung geben.

4. Wuchsfreude

Fast alle jetzt angebotenen Sorten sind besonders kräftig im Wachstum. Will man größere Flächen bepflanzen, dann eignen sich Bodendeckerrosen. Plobergers Favorit: „Flower Carpet“, eine rot, gelb oder weiße Rose. Sie benötigt kaum Pflege, ebenso wie die Ramblerrosen. Diese stark wachsenden Kletterrosen erobern im Nu ganz große Bäume. Plobergers Favoriten: „Kiftsgate“, eine weiße Rose, „Bobby James“, eine weiß gefüllte Rose oder die neue, mehrmals blühende „Albrighton“, ebenfalls in weiß.

5. Pflegeleicht

Je weniger man die Rosen schneiden muss, desto besser. Edelrosen werden wohl immer eine Pflege benötigen, damit die zweite Blüte kommt, aber die Strauchrosen benötigen kaum Pflege. Plobergers Favoriten: „Westerland“, eine kupferorange Rose mit starkem Duft, oder die „Red Eden Rose“ in rot mit zartem Duft.

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