Garantiert scharfe Zeiten

Vor einigen Jahren hat man noch ungarische Paprika oder Pfefferoni gekauft. Wer heute Schärfe sucht, der greift zu Chili und immerhin schätzten schon die Azteken die scharfe Frucht. „Radio Wien“-Pflanzenexperte Karl Ploberger hat die Tipps.

Die Chili ist eine der Trendpflanzen der vergangenen Jahre und mit ein Grund, warum sich plötzlich auch immer mehr Männer fürs Garteln interessieren. Hier steht alles, was sie schon immer über Chili wissen wollten.

1. Woher kommen sie?

Kolumbus brachte die ersten Chilis mit nach Europa und dachte er habe Pfeffer an Bord. Der Name stammt von den Azteken, die in Mexiko lebten.

2. Wie wird die Schärfe gemessen?

Die Schärfe wird in Scoville gemessen. Der Pharmakologe Wilbur Scoville hat diese Skala geschaffen und damals die Werte geschätzt. Heute lassen sich die Capsaicin-Mengen exakt messen. Am gebräuchlichsten ist aber eine zehnteilige Schärfeskala.

3. Welcher ist der schärfste Chili?

Der schärfste Chili mit Schärfestufe 10 (meist noch mit ++ versehen) dürfte „Naga Jolokia“ sein. Oft zu finden ist auch der Habanero. Chinesische Züchtungen sollen aber noch schärfer sein.

4. Sind die Früchte zur Gänze gleich scharf?

Nein! Besonders scharf sind die Samen und das weiße Fruchtfleisch (Zellwände) an den Stegen zu den Samen. Bei den extrem scharfen Sorten sollte man unbedingt Handschuhe bei der Verarbeitung tragen, die Schärfe lässt sich nicht abwaschen.

Chilipflanze

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5. Gibt es Zierpflanzen, die wie Chili aussehen?

Seit einigen Jahren findet man immer mehr Capsicum-Arten, die als Zierpflanze angeboten werden. Sie sind aber meist chemisch gespritzt und nicht für den Verzehr geeignet.

6. Sind Chili gesund?

Die Frage lässt sich nicht so leicht beantworten. Fakt ist: Chili regen die Schweißdrüsen an (daher kühlt der Körper), töten Darmparasiten und Bakterien, außerdem werden verschnupfte Nasen rascher frei.

7. Nimmt man mit Chili tatsächlich ab?

Wie bei allen Angaben zum Abnehmen kommt es darauf an, was man sonst isst und wie man sich bewegt. Fix ist aber, dass Chili den Stoffwechsel stark anregen und Kalorien verbrannt werden.

8. Wo wachsen Chili am liebsten?

Humusreiche, kalkhaltige Erde an einem sonnigen bis halbschattigen Platz ist ideal. Zu viel Hitze ist schlecht, da sich Spinnmilben und Läuse breitmachen.

9. Sind die Pflanzen mehrjährig?

Ja, viele können problemlos überwintert werden. Sogenannte „Bonsai“-Chilis werden sogar sehr alt und sehen dekorativ aus. Kultiviert werden sie auf der Fensterbank.

Sendungshinweis:

Gut gelaunt am Vormittag, 4.7.2014

10. Welches Mittel gegen die Schärfe gibt es?

Dazu gibt es viele „Insider-Tipps“. Wasser, Bier und Fruchtsaft sind jedenfalls absolut ungeeignet, denn Capsaicin ist öl- und nicht wasserlöslich. Daher Milch trinken oder mit Olivenöl den Mundraum ausspülen. Brot soll auch das Chili-Feuer löschen.

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