Montezumas Rache

Wenn von „Montezumas Rache" die Rede ist, wissen Globetrotter schon Bescheid: Der Reisedurchfall hat wieder ein Opfer gefunden. Radio Wien-Ernährungsexpertin Ruth Fiedler rät:" Den Reisedurchfall nicht auf die leichte Schulter nehmen!“

„Verursacher sind in den meisten Fällen Mikroorganismen, die man über Trinkwasser oder Lebensmittel aufnimmt“, meint Ruth Fiedler. Wenn dann noch Kreislauf und Abwehrsystem durch ungewohnte Klimaverhältnisse, Jetlag und fremde Essgewohnheiten geschwächt sind, haben die Krankheitserreger ein leichtes Spiel. Die Symptome Durchfall, Bauchschmerzen, Erbrechen und Fieber sind in unterschiedlicher Intensität ausgeprägt.

Im Notfall hilft als Flüssigkeitsersatz folgendes Getränk:
8 nicht gehäufte TL Zucker
3/4 TL Salz
1/2 Liter Orangensaft (enthält Kalium)
1/2 Liter Mineralwasser (enthält Bicarbonat)

Cook it, peel it or forget it

Vorbeugung ist die beste Medizin. Deshalb ist es in fremden Ländern besonders wichtig, riskante Lebensmittel zu vermeiden. Dazu zählen Leitungswasser, mit Eiswürfel gekühlte Getränke, Getränke ohne Versiegelung, rohe Salate, ungeschältes Gemüse und Obst, rohes Fleisch, roher Fisch und Meeresfrüchte, Speiseeis, Mayonnaise und Milch. Ruht Fiedler: "Halten Sie sich am besten an die Devise „Cook it, peel it or forget it". Also: Wasser immer abkochen, Nahrungsmittel ausrechend erhitzen, Obst und Gemüse großzügig schälen oder ganz darauf verzichten.“

Sendungshinweis: „Gut gelaunt in den Tag“ am 23.7.2014

Auch zu Hause vor dem Urlaub kann man sich für den eventuellen Notfall rüsten. In Apotheken bekommt man probiotische Mittel, die potentielle Durchfallerreger bekämpfen. Nehmen Sie solche mit, denn Reisedurchfall kann auch langfristige Folgen haben. In zehn Prozent der Fälle bleibt der Durchfall auch nach dem Urlaub bestehen, in rund 20 bis 30 Prozent kann er zu chronisch entzündlichen Darmerkrankungen und dem sogenannten Reizdarmsyndrom führen. „Daher sollte man Montezumas Rache nicht auf die leichte Schulter nehmen“, so die Ernährungsexpertin.