Sommerliche Gartenfragen

In der Urlaubszeit findet man oft die Muße, den Garten intensiver zu beobachten und so tauchen gerade in den schönsten Tagen des Jahres die meisten Gartenfragen auf. „Radio Wien“-Pflanzenexperte Karl Ploberger hat die interessantesten ausgewählt.

Frage: „Große Bäume am Nachbargrundstück verursachen in meinem Garten teilweise totalen, manchmal aber auch nur zeitweisen Schatten. Kann ich hier dennoch etwas anpflanzen?“

Sendungshinweis:

Gut gelaunt am Vormittag, 8.8.2014

Ploberger: „Selbstverständlich! Schattenbereiche sind die schönsten und auch bequemsten Gartenteile. Lockern Sie den Boden, geben sie Kompost zu und pflanzen sie im tiefen Schatten Farne, Salomonsiegel, Efeu und im Halbschatten Funkien (Hosta), Lerchensporn, Leberblümchen und vor allem die ganze Palette an Zwiebelblumen, die im Frühjahr blühen und ab Mitte September in die Erde kommen. Ist der Boden sehr dicht verwurzelt, dann einfach Blumenzwiebel aufstreuen und mit 15 cm Erde überdecken.“

Frage: „Gibt es Pflanzen, die auch mehrere Tage Hitze am Balkon ohne Gießen vertragen?“

Ploberger: "Balkonblumen, wie man sie kennt, sind dafür ungeeignet, außer man verwendet eine automatische Bewässerung. Wüstenklima vertragen nur sogenannte Sukkulente – also kakteenähnliche Pflanzen. Besonders empfehlenswert ist die Dachwurz („Sempervivum").“

Frage: „Unser Gartenteich liegt an der tiefsten Stelle des Gartens – allerdings haben wir bemerkt, dass er immer nach einem Gewitter stark veralgt?“

Ploberger: "Teiche sollten aus gestalterischen Gründen an der tiefsten Stelle des Gartens angelegt werden. Allerdings muss man dafür sorgen, dass kein Oberflächenwasser in den Teich gelangt, das vom Rasen oder von den Beeten Humus und damit Dünger einschwemmt. Kleine Erdwälle oder flache Gräben können Abhilfe schaffen.

Gartenteich

fotolia.de/Simone Werner-Ney

Frage: „Gibt es eine einfache Möglichkeit Wege anzulegen, die man selten begeht?“

Ploberger: „Am einfachsten ist der gut eingewachsene Rasen, der eventuell noch stärker als üblich mit Quarzsand bestreut wird. Oder man legt Rindenmulchwege an: Die oberste Humusschicht entfernen und etwa 15 cm Mulch auftragen. Alle paar Jahre muss man die Schicht ergänzen.“

Frage: „Kann man mit Kies tatsächlich Beete mulchen?“

Ploberger: „Ja, das sieht sogar ganz toll aus und wird in letzter Zeit häufig bei öffentlichen Grünflächen (Verkehrsinseln) praktiziert. Vor allem Beete mit Lavendel, Thymian, Yucca aber auch vielen anderen Stauden lassen sich so abdecken. Einziges Problem ist die organische Dünung, Kompost kann dann nicht aufgestreut werden.“

Frage: „Unser Garten liegt in einer sehr exponierten Lage und es ist sehr windig und die Pflanzen sind durch Spätfrost gefährdet. Gibt es hier eine einfache Gestaltungsmöglichkeit um die Gefahr zu reduzieren.“

Ploberger: „Falls genug Platz ist, kann man eine ungeschnittene Wild- und Blütensträucherhecke anpflanzen, damit wird der Wind gebremst. Mauern und Wege aus dunklen Ziegeln wirken wie ein Kachelofen, speichern die Sonnenwärme und geben sie in der Nacht ab.“

Frage: „Welche Heckenpflanzen sind als Ersatz für eine Thujen-Hecke geeignet?“

Ploberger: „Eine Hainbuchen-Hecke ist sicherlich der preisgünstigste Ersatz, der auch sehr schnell wächst. Immergrün, langlebig und besonders robust sind Eibenhecken. Der große Vorteil: diese Hecke kann später stark zurückgeschnitten werden und treibt auch immer wieder aus dem alten Holz aus.“

Frage: „Die Früchte der Tomaten sind nur am unteren Ende braun, manche sind am Stilansatz grün – sind die krank?“

Ploberger: "Tomaten mit großem braunen Fleck (gegenüber vom Stiel), das deutet auf Magnesiummangel hin („Blütenendfäule“) und wird meist durch zu wenig Gießen verursacht. Grüne Stellen rund um den Stiel werden durch zu große Hitze und zu viel Stickstoff verursacht („Grün- oder Gelbkragen“).

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