Obstsäfte unter der Lupe

Wir Österreicher haben Obst gern. Nur trinken wir Äpfel, Birnen und Co lieber als die Früchte zu essen. Die Radio Wien-Ernährungsexpertin Ruth Fiedler klärt uns auf, wie gesund diese Säfte eigentlich sind und worauf Sie achten sollten.

Sendungshinweis: „Gut gelaunt in den Tag“ am 20.8. um 10 Uhr 40

„Mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag“, so lautet die Faustregel für einen gesunden Lebensstil. Wissen tun das viele, meistens scheitert es aber an der Umsetzung. Wer die gesunden Zwischenmahlzeiten durch flüssiges Obst und Gemüse ersetzen will muss jedoch aufpassen. Denn Saft ist nicht gleich Saft. Man unterscheidet zwischen drei verschiedenen Arten, dem Fruchtsaft, dem Fruchtnektar und dem Fruchtsaftgetränk.

Flasche mit Obstsaft

Markus Mainka/fotolia

Vitalbombe oder Dickmacher

Fruchtsäfte sind die Getränke mit dem höchsten Fruchtanteil und dem geringsten Zuckerzusatz. Sie müssen zu 100 Prozent aus Frucht und Fruchtsaftkonzentrat bestehen. Ruth Fiedler:"Fruchtsäfte haben noch relativ viele Vitamine. Vergleicht man ihren Konsum aber mit dem direkten Genuss des Obstes an sich, so gewinnt immer die frische Frucht, da sie im Unterschied zum Saft noch viele wertvolle Ballaststoffe besitzt."

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Der Fruchtnektar taugt nicht mehr als Obstersatz. Denn er enthält nur mehr einen Fruchtanteil von 25-50 Prozent. Der Rest ist Wasser und Zucker. Oft wird bis zu 20 Prozent Zucker zugestzt. Auf Würfelzucker umgerechnet stecken in einem Liter Fruchtnektar bis zu 40 Stück Zucker! Das macht den Nektar natürlich zur Kalorienbombe: ein Liter diese Dicksaftes enthält knapp 500-600 Kilokalorien, was immer dem Viertel des Tagesbedarfs eines Erwachsenen entspricht.

Noch schlimmer sind die sogenannten Fruchtsaftgetränke. Sie haben nur noch einen Fruchtgehalt von 3-30 Prozent, der Rest ist wieder Wasser und Zucker, Aromen, Farb - und Konservierungsstoffe. Solche Getränke sind wahre Dickmacher!