Jetzt schon an den Frühling denken

Alle Frühlingsblüher mit Zwiebel oder Knolle haben eines gemeinsam: sie kommen jetzt in die Erde: Narzissen, Tulpen, Schneeglöckchen, Hyazinthen und viele andere Frühlingsboten. „Radio Wien“-Pflanzenexperte Karl Ploberger hat die Tipps für einen blütenreichen Frühling.

Spätestens Ende Oktober muss das Pflanzen der Blumenzwiebel erledigt sein. Die Zwiebel bilden nämlich noch im Herbst ein dichtes Wurzelgeflecht, was vor allem bei den Narzissen wichtig ist. Ist der Boden schon bald nach dem Pflanzen gefroren, können die Zwiebel keine Wurzeln mehr treiben und haben meist eine deutlich kleinere Blüte. Der Boden für Zwiebelgewächse sollte humusreich und gut wasserdurchlässig sein. Als Vorsorge vor Kahlfrösten (strenger Frost ohne Schneedecke) wird die Pflanzstelle mit Kompost abgedeckt.

Ploberger’s Tipp: Schneeglöckchen, Krokus, Blausternchen, Narzissen und viele andere Zwiebelgewächse sind ideal zum Verwildern und sollten in eine Wiese möglichst „naturnah“ gepflanzt werden. Daher gibt man die Zwiebel in einen Korb und wirft sie mit Schwung auf die vorgesehene Pflanzstelle. Dort, wo eine Zwiebel hinfällt, wird sie gesetzt. Am einfachsten geht das im Rasen so: Ein Rasenziegel wird ausgestochen, die Erde darunter gut gelockert, mit Kompost versorgt und die Zwiebel hineingesteckt. Dann kommt der Rasen wieder darauf und wird festgetreten.

Narzissen und Tulpen

fotolia.de/LiliGraphie

Blumenzwiebel als Frühlingsgruß

Als Unterpflanzung von Gehölzen sind alle frühjahrsblühenden Blumenzwiebeln eine Augenweide. Besonders geeignet sind: Winterling, Schneeglöckchen, Botanische Krokusse, Wildtulpen, Blausternchen und die aus England bekannten „Blue Bells“, die Blauglöckchen. Um Wirkung zu erzielen, sollten die Mengen großzügig bemessen werden. Da dann das Einpflanzen einen großen Aufwand bedeutet, ein Trick: In einem großen Kübel die Zwiebel mischen und dann möglichst unregelmäßig auf die Pflanzfläche streuen. Anschließend mit einer etwa zehn Zentimeter starken Kompostschicht abdecken und mit Mulch bedecken. Die Zwiebel richten sich in die richtige Position und blühen ohne weiteren Pflegeaufwand.

Ein großes Problem sind in vielen Gärten die Wühlmäuse. Diese gefräßigen Schädlinge lieben nämlich viele der Blumenzwiebel und lassen kaum etwas über. Die Narzissen sind allerdings bei den Nagern verpönt und werden völlig unberührt gelassen. Daher sollten alle wühlmausgeplagten Gartenbesitzer generell auf Tulpen, Hyazinthen und Krokusse verzichten und nur noch Märzenbecher und Narzissen setzen. Dank der Züchterarbeit gibt es diese Zwiebelblumen mittlerweile in vielen Varianten und Farben. Viele von ihnen haben auch eine traumhaften Duft.

Sendungshinweis:

Gut gelaunt am Vormittag, 5.9.2014

Die Überraschung im Herbst

Viel zu selten werden in unseren Gärten die Herbstzeitlosen gepflanzt. Wahrscheinlich ist es die Angst vor diesen giftigen Pflanzen, die das verursacht hat. Schaut man sich aber in Englands Gärten im Herbst um, dann strahlen dort die Blüten dieser Zwiebelblume, bei der alles verkehrt läuft: Zuerst blüht sie ohne auch nur eine einzige Wurzel zu bilden, geht dann in den Winterschlaf und treibt dann im Frühling einen ganz kräftigen Blattschopf, der erst Ende Mai vergilbt und verschwindet. Daher werden diese Herbstzeitlosen auch spätestens Anfang September in die Erde gelegt oder auch bloß auf die Fensterbank gestellt. Selbst dort treiben sie die wunderschönen Blüten. Aufpassen sollte man nur, dass Kinder nicht an die Pflanzen herankommen – giftig sind sie aber nur, wenn man Teile der Pflanze verspeist!

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