Mitarbeitergespräch: Reden mit dem Chef

Mitarbeitergespräch. Das ist das aktuelle Thema der „Radio-Wien“-Rubrik „Ganz auf Ihrer Seite“. Jeden Donnerstag geben Arbeiterkammer-Experten Tipps. Hier finden Sie alle Informationen.

Die wenigsten Arbeitnehmer freuen sich auf das alljährliche Mitarbeitergespräch. Kein Wunder: Das Jahresgespräch ist oft der einzige längere Termin mit dem Vorgesetzten. Studien zeigen, dass Führungskräfte im Durchschnitt gerade einmal zwei Stunden pro Jahr direkt mit ihren Mitarbeitern sprechen.

Sendungshinweis:

„Gut gelaunt durch den Tag“, 30.10.2014

Gute Feedbackmöglichkeit

Im Idealfall ist das Gespräch eine gute Feedback-Möglichkeit – und zwar für beide Seiten. Das Mitarbeitergespräch ist eines der wichtigsten Führungsinstrumente und bietet die Möglichkeit, über die Anliegen im Tagesgeschäft hinaus, Ziele und Ergebnisse der Arbeit, Probleme, die mit dem Aufgabengebiet verbunden sind, Fragen der Zusammenarbeit und der beruflichen Entwicklung zu besprechen.

Mann und Frau im Gespräch

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Das Mitarbeitergespräch fördert die erfolgreiche Zusammenarbeit, es sollten notwendige Weiterbildungsmaßnahmen konkretisiert werden und die Kommunikation innerhalb des Unternehmens dadurch systematisch verbessert werden. Wichtig ist: Im Mittelpunkt des Mitarbeitergespräches steht der Mitarbeiter.

Vorbereitung auf das Gespräch notwendig

Bevor es zum eigentlichen Gespräch zwischen Mitarbeiter und Vorgesetzten kommt, bedarf es einer gewissen Vorbereitung auf das Gespräch. Mit Hilfe standardisierter Vorbereitungsunterlagen (Gesprächsleitfaden oder Checklisten) machen sich sowohl der Vorgesetzte als auch der Mitarbeiter vorab Gedanken über die wichtigsten Aufgabenschwerpunkte und deren Erfüllung seitens des Mitarbeiters. Die Stärken bzw. Schwächen des Mitarbeiters, aber auch über das Führungsverhalten des Vorgesetzten: Zukünftige Ziele bzw. Fördermaßnahmen sowie die Qualität der Zusammenarbeit werden ebenso thematisiert. Natürlich darf auch über andere wichtige, aktuelle Themen gesprochen werden.

Wichtig ist jedoch, das Mitarbeitergespräch eignet sich nicht als Gehalts- oder Beförderungsgespräch. Für diese Punkte sollte ein gesonderter Termin vereinbart werden.

Mitarbeitergespräch an einem neutralen Ort

Wichtig ist, den vereinbarten Termin an einem möglichst neutralen, vor allem aber störungsfreien Raum abzuhalten. Es empfiehlt sich, einen Raum speziell für das Gespräch zu reservieren. Auch sollten weder Telefonanrufe noch Unterbrechungen das Gespräch stören. Auch sollte darauf geachtet werden, dass sich Führungskraft und Mitarbeiter als gleichwertige Partner gegenüber sitzen und auch beide gleichermaßen zu Wort kommen.

Drei Phasen des Mitarbeitergesprächs

In der ersten Phase wird die vergangene Arbeitsperiode besprochen. In der zweiten Phase werden neue Zielvereinbarungen für die kommende Arbeitsperiode getroffen und die dritte Phase widmet sich der Förderung des Mitarbeiters. Durch die Gliederung des Gespräches sowie den Gesprächsleitfaden soll sichergestellt werden, dass nichts Wesentliches vergessen wird. Sinnvoll ist es auch zum Abschluss des Gespräches, die Gesprächsergebnisse, also die getroffenen Zielvereinbarungen und die vereinbarten Qualifizierungs- und Fördermaßnahmen, auf einem Dokumentationsblatt festzuhalten.

Nach dem Ende des Mitarbeitergespräches beginnt die Umsetzung der vereinbarten Ziele und Verbesserungsmaßnahmen, bei der sowohl der Mitarbeiter als auch die Führungskraft gefragt sind.

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