Start in die Gartensaison

Nicht der Kalender startet das Gartenjahr, sondern das Wetter. „Radio Wien“- Pflanzenexperte Karl Ploberger empfiehlt: Nichts übereilen und präsentiert die sieben Grundregeln für den Start in die Gartensaison.

Im Garten ist das erste zaghafte Blühen von Winterjasmin, Vorfrühlingsalpenveilchen („Cyclamen Coum“) und Winterling („Eranthis hyemalis“) nun abgelöst worden vom Blühen der Krokusse, Schneeglöckchen, Lenzrosen und der Palmkätzchen. Der Rasen zeigt schon saftiges Grün oder hat es den ganzen Winter vielerorts gar nicht verloren.

Kein großes Aufräumen
Altes Herbstlaub, das am Rasen liegt, wird entfernt. Auf Beeten wird es aber nur dort beseitigt, wo Blumenzwiebel oder Stauden die verrottenden Blätter nicht durchdringen können. Die großen Ahornblätter bilden meist so einen dicken Teppich, der aber auch sein Gutes hat: Der Boden darunter bleibt feucht, humos und schafft so die besten Voraussetzungen für gutes Wurzelwachstum.

Kraftnahrung für die Pflanzen
Kompost ist die Kraftquelle für jeden Garten. Wer einen „Garten für intelligente Faule“ schaffen will, muss vor allem darauf achten, dass die Pflanzen in gutem Boden wachsen – nur so bleiben sie gesund und verschont von Krankheiten und Schädlingen. Auf Beeten, unter Bäumen und Hecken wird Kompost in einer dünnen Schicht aufgestreut und nur leicht oberflächlich eingearbeitet oder mit Mulch abgedeckt.

Mulchen als Arbeitsbremse
Wer es der Natur nachmacht, hat weniger zu tun. Das Laub, der Rasenschnitt oder in einem Steingarten auch Kies und Sand sind Mulchmaterialien, die den Humus schützen – vor zuviel Sonne, zuviel Regen und zuviel Wind. Rindenmulch, der meistverkaufte Schutz, ist gut, aber nicht überall: Rinde enthält Gerbstoffe und verhindert das Wachstum: Unter Bäumen (also bei Tiefwurzlern) ist er perfekt, im Kräuter-, Sommerblumen-, oder im Gemüsebeet eine Katastrophe.

Rasenfläche

colourbox.de

Sendungshinweis:

„Gut gelaunt am Vormittag“, 13.3.2015

Rasen schonend aufwecken
Noch ist nicht die Zeit für Großangriff: Vertikutiert wird erst nach dem ersten oder zweiten Rasenmähen. Erst dann haben die Gräser genug tiefe Wurzeln gebildet und sind so im Boden verankert, dass die Messer nicht das Moos und den Rasen entfernen. Jetzt nur abrechen und Kompost und Quarzsand besorgen – der wird dann auf die vertikutierten Flächen aufgestreut. Und Düngen! Nur (organisch – biologisch) gut gedüngte Rasenflächen sind moos- und unkrautfrei.

Rosenschnitt kommt bald
Die Forsythie ist der Signalstrauch für den Rosenschnitt. Dann wird geschnitten. Je schwächer eine Rose wächst, desto stärker! Dann beginnt sie nämlich kräftig zu wachsen. Kletterrosen und einmal blühende Strauchrosen aber nur wenig schneiden – sie blühen sonst nicht mehr.

Keine Teich-Totalreinigung
Wer meint der (Schwimm-) Teich ist wie ein Pool jedes Jahr zu reinigen, der irrt. Milliarden von Mikroorganismen leben in der dünnen Schutzschicht, die sich auf Steinen und Folie gebildet hat. Entfernen sie nur sehr vorsichtig ein wenig Laub, schneiden sie die welken und vertrockneten Pflanzen ab und beobachten sie das Teichleben – es regt sich schon! Laichballen- und schnüre sind bald zu finden – aber keine Angst. Aus den tausenden Kaulquappen werden nur einige wenige Kröten und Frösche. Die aber haben die Schnecken zum Fressen gern!

Erde erst betreten, wenn die Stiefel sauber bleiben
Das ist die Ansage für alle Schmutzgeplagten: Gegartelt wird erst dann, wenn der Boden oberflächlich abgetrocknet ist, sonst verdichtet sich die Erde und man richtet mehr Schaden an. Die Folge wäre: verdichtete Böden, Moosbildung und schlechtes Pflanzenwachstum.

Link: