Frühjahrskur für den Rasen

Kann ein Rasen auch auf biologische Art und Weise gepflegt werden? Also ohne Kunstdünger oder chemische Unkrautvernichter? „Radio Wien“- Pflanzenexperte Karl Ploberger sagt ja und erklärt, worauf es dabei ankommt.

Sendungshinweis:

„Gut gelaunt in den Tag“, 10. April 2015

Auch wenn man ein noch so großer Fan englischer Gärten ist, der englische Rasen hat in vielen österreichischen Gärten keine Chance. Nicht nur wegen der Chemie, die dabei zum Einsatz kommt, sondern vor allem wegen des extremen Arbeitsaufwandes! Englische Rasenfächen werden wöchentlich zweimal gemäht, alle paar Wochen gedüngt und alle zwei Monate mit einem Unkrautvernichter behandelt. Da ist die Gänseblümchenwiese mit dem Wiesenschaumkraut schon einfacher zu pflegen. Aber wie pflegt man nun den Rasen „biologisch“?

englischer Rasen

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Biologische Rasenpflege

Zuerst muss die Nährstoffversorgung stimmen: Einerseits bekommt der Rasen mit gesiebtem Kompost Kraftnahrung, andererseits mit einem mild und langsam wirkenden organischen Rasendünger. Damit werden die Wurzeln der Gräser gestärkt und wachsen kräftig. Ist der Rasen vermoost, sollte man ihn vom Moosfilz befreien. Hier wird nämlich die Feuchtigkeit gespeichert, die Graswurzeln breiten sich in dieser Schicht aus und vertrocknen, wenn es einige Tage lang nicht regnet. Allerdings sollte das Gras tiefe Wurzeln bilden. Also muss man den Rasen nach dem ersten Schnitt vertikutieren, die Moos- und Grasreste entfernen und eine Schicht gesiebten Kompost aufstreuen. Wenn man große Probleme mit Moos im Rasen haben, dann mischt man in die Komposterde ein Drittel bis zur Hälfte Quarzsand (als Rasensand ist er im Handel erhältlich). Das fördert die Durchlüftung und verhindert Staunässe.

Wenn man viele Wildkräuter im Rasen hat, dann mäht man das Gras nicht zu kurz (Stufe 3 beim Rasenmäher ist meist die richtige), denn die Gräser benötigen das Grün der Blätter um kräftig wachsen zu können. Die Unkräuter hingegen passen sich bei sehr kurzem Schnitt rasch an und verzweigen sich knapp über dem Boden. Mit der Zeit ist dann nur noch Wildwuchs zu sehen.

So wird der Rasen moosfrei
- Nach dem ersten Mähen (nicht früher!) Rasen belüften – also vertikutieren (Geräte gibt es leihweise).
- Das gesamte Moos entfernen – es kann kompostiert werden.
- Rasen „absanden“, also drei Teile Kompost (oder Fertigerde) und ein Teil Sand mischen und etwa ein bis zwei Zentimeter hoch auftragen.
- Eventuell Rasen nachsäen. Im Schatten speziellen Schattenrasen verwenden.
- Gut düngen, am besten mit organischem Rasendünger oder mit hochwertigem Rasenlangzeitdüngern, die Nährstoffe langsam abgeben.

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