Einflussreiche Darmbakterien

Viele Übergewichtige klagen über erfolglose Diäten. Ein wesentliches Hindernis beim erfolglosen Abnehmen kann dabei die Darmflora sein. Die Radio Wien-Ernährungsexpertin Ruth Fiedler über die Wichtigkeit einer gesunden Darmflora.

Unser Darm ist sechs Meter lang, würden wir ihn aufbreiten, dann wäre er fast so groß wie zwei Tennisplätze. „Und auf dieser riesigen Fläche tummeln sich Billionen von Bakterien, die rund zwei Kilogramm unseres Gesamtgewichts ausmachen. Von diesen Bakterien gibt es ganz spezielle, die das Übergewicht fördern können“, so die Ernährungsexpertin.

Zwei wichtige Bakterienstämme sind die Bacteroidetes und die Firmicuten. In einer gesunden Darmflora kommen diese beiden Bakterienstämme in etwa gleich vor. Bei Übergewichtigen kann es aber sein, dass sie viel mehr Firmicuten als Bacteroidetes haben.

Dysbalance in der Darmflora

„Die Firmicuten fahren völlig auf Kohlenhydrate ab. Und zwar auf die Unverdaulichen, die Ballaststoffe, die uns eigentlich keine Kalorien liefern. Die Firmicuten allerdings, ziehen nun aus diesen Ballaststoffen Energie, die dann zusätzlich Kalorien liefern. Die logische Konsequenz: Menschen die zu viele Firmicuten haben, beziehen erheblich mehr Kalorien aus der Nahrung! Und das kann jährlich bis zu 18.000 Kalorien ausmachen, umgerechnet sind das zweieinhalb Kilogramm Fett mehr pro Jahr“, so Ruth Fiedler.

Die moderne Stuhldiagnostik kann das Verhältnis der Darmbakterien aufschlüsseln. Mit der passenden Ernährung und mit Probiotiker kann die Darmflora wieder ins Gleichgewicht gebracht werden.