So wird der Balkon zum Genuss-Garten

Garteln ohne Garten, geht das? Eine oft gestellte Frage, die aber Radio Wien- Pflanzenexperte Karl Ploberger ganz leicht beantwortet: Kein Problem! Egal, wo man gärtnern will, überall ist es möglich und vor allem auch lohnenswert.

Ganz klar: Nicht nur der Ernte wegen sollte man garteln, sondern auch wegen der Freude am Wachsen und Gedeihen. Wie heißt es so schön: Der Weg ist das Ziel. Ploberger hat die wichtigsten sechs Tipps zusammengefasst.

1. Was brauche ich um einen Garten anzulegen, ohne einen Quadratmeter (Erd)boden zu besitzen?
Im Prinzip nichts anderes als Ideen, ein wenig Muskelkraft und Ausdauer. Denn eines ist klar: Ohne Erde geht es nicht. Und die muss irgendwie auf den Balkon. Man sollte aber immer Bioerde und organischen Dünger verwenden. Damit kommt Leben in luftige Höhe.

2. Welche Pflanzgefäße sollte man wählen?
Da ist der Ideenreichtum nicht zu bremsen: Eine alte Badewanne, die ausgetauscht werden musste, kommt nicht zum Sperrmüll, sondern als besonderes Hochbeet auf die Loggia.
Töpfe aus Plastik, Wannen aus Kunststoff oder Terrakotta sind auch eine Möglichkeit. Oder Holzkisten oder Plastikboxen, wie sie zum Transport in Firmen verwendet werden. Jeder findet in der Umgebung allerlei Nützliches für diesen Garten ohne Garten.

Kräuter auf dem Balkon

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3. Welches Gemüse wächst am besten?
Wer an Balkongärtnern denkt, der wird wohl in erster Linie an Geranie & Co denken. Auch das ist schön, doch mehr begeistert ein Selbstversorgergarten in luftiger Höhe. Tomaten gehören sicherlich zu den köstlichsten Naschfrüchten am Balkon. Hier sollte man weniger auf die großen Fleischtomaten setzen, lieber auf Cocktail- oder Kirschparadeiser. Sie liefern mehr und süßere Früchte. Auch Mini-Gurken („Smiley-Gurke“) wachsen perfekt in Ampeln.

Sendungshinweis:

„Gut gelaunt in den Tag“, 1. Mai 2015

4. Welche Kräuter wachsen gut?
Schnittlauch, Petersilie und Basilikum sind ein Muss! Wichtig ist eine ausgiebige Versorgung der Kräuter mit Hornspänen, denn die Kräuter benötigen „Futter“. Interessant im Geschmack: Der Salbei, gemeinsam mit Rosmarin und Oregano. In das Kisterl sollte man neben der Bioerde auch noch ein wenig Sand oder Tongranulat eingearbeiten, dann gedeihen diese Kräuter hervorragend.

5. Sichtschutz einmal genussvoll
Stangenbohnen sind da die Favoriten. Sie kommen erst Ende Mai als wärmeliebendes Kind in die Erde. Ploberger’s Liebling ist „Blauhilde“. Sie erobert rasch Bambusstäbe oder Gitter, hat schönes Laub und interessante Blüten. Die Schoten sind blau, färben sich aber so bald sie ins heiße Wasser kommen grün.

6. Beerenträume am Balkon
Erdbeeren lassen sich problemlos auch in Töpfen ziehen. Es ist wie im Schlaraffenland: Hängeerdbeeren in Ampeln gesetzt, lassen einem die Früchte direkt in den Mund wachsen. Nicht fehlen dürfen im Topfgarten die Himbeeren. Besonders empfehlenswert ist die Herbsthimbeere („Autumn Bliss“). Und bei den Heidelbeeren (unbedingt kalkfreie Erde) ist die Sorte Blue Crop ein Hit.

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