Ein Garten im Schatten

Für viele Gartenbesitzer ist der Schatten ein großes Problem, denn die meisten glauben, dass ohne Sonne gar nichts geht. Dabei gibt es, wie Radio Wien- Pflanzenexperte Karl Ploberger versichert, wirklich schöne Beete für den Schatten.

Egal, ob der Boden trocken ist, wie es oft unter Bäumen und Sträuchern der Fall ist, oder ob die Erde feucht ist, wie beim Teich. Die Grundlagen sind immer dieselben:

1. Nicht jammern, sondern gestalten
Schatten ist die größte Herausforderung und es gibt viele Vorbilder in der Natur: bei einem Waldspaziergang oder einer Wanderung durch eine Au.
2. Egal ob trocken oder feucht
Der Boden muss gut gelockert werden. Humus und Kompost sind die wichtigsten Zutaten. Es sei denn, es handelt sich um ein Kiesbeet – denn das gibt es auch für den Schatten.
3. Mehr Pflege zu Beginn
Gerade in der Startphase ist es für viele Pflanzen schwierig, sich zu etablieren. Unter Bäumen und Sträuchern ist der Wurzeldruck der Gehölze sehr groß. Hier muss der Gärtner die Neuankömmlinge mit verstärktem Gießen verwöhnen.
4. Nicht alles muss „grün“ sein
Im Schatten ist es wichtig, auf die Blattfarben zu achten. Oftmals kommt es nicht zur Blüte und dann sind die zwei- und dreifarbigen Blätter mit hellen Blattzeichnungen ein willkommener Aspekt.
5. Frühlingsblüte unter Laubbäumen
Auch im Frühling sind die Möglichkeiten für die Gestaltung des „Unterholzes“ besonders groß. Unter Bäumen wachsen Zwiebelblumen mit Vorliebe . Man denke nur an die Schneeglöckchen in einer Au, Blausternchen, Leberblümchen und Veilchen.
6. Wichtig ist der Mulch
Unter den Bäumen bleibt oft Laub liegen. Diese Mulchdecke hat zweierlei Nutzen: Nützlinge können sich verstecken und der Boden bleibt feucht und wird humos.
7. Trockenbeete im Schatten als Herausforderung
Selbst steinige Flächen in weitgehendem Schatten lassen sich interessant gestalten. Als Mulch wird hier Kies verwendet.

Hosta mit panaschierten Blättern

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Hosta mit panaschierten Blättern

Lichtblicke im Schatten

Wer einmal Englische Gärten besucht hat, der wird erstaunt sein, mit welcher Hinwendung die schattigen Bereiche gestaltet werden. Panaschierte Blätter, also Laub mit Blattzeichnungen in Weiß, Gelb, und Hellgrün, schaffen auf sonnenlosen Beeten Lichtblicke. Efeu und Hortensien (die aber meist nicht zum Blühen kommen) und sogar den als Wurzelunkraut gefürchteten Giersch (Erdholler) gibt es in buntlaubigen Sorten.

Trocken und Schatten – auch hier wächst etwas

Sendungshinweis:

„Gut gelaunt in den Tag“, 31. Juli 2015

Für Neueinsteiger kaum zu glauben, aber selbst in einem absolut schotterigen Boden wächst es im Schatten noch ganz eindrucksvoll: Der Felsenteller (Ramonda) ist eine Pflanze, die es mit ihren samtigen Blättern und blauen und zartrosa Blüten schafft, solche Flächen zu begrünen. Langsam aber sicher wächst hier auch die Astilbe chinensis var. pumila und so mancher Storchschnabel.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.

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