Sitzen und genießen

Ein Platz im Schatten, wenn die Hitze groß ist, ein Platz für den Frühling, um die ersten Sonnenstrahlen zu genießen, ein Platz zwischen den Bäumen, wo man ungestört lesen kann. Radio Wien- Pflanzenexperte Karl Ploberger ist ein Fan des Platzes für jede Gelegenheit.

„Den Garten kann man nur erleben, wenn man ihn nicht nur begehen, sondern auch ersitzen kann“. Das ist das Zitat eines Gartenliebhabers, dessen Garten mit einer Vielzahl von Sitzplätzen ausgestattet ist.

Selbst in kleinen Gärten ist es sinnvoll, an mehreren Stellen Sitzplätze vorzusehen. Je nach Jahres- und Tageszeit verwendet man diese „Genussplätze“. Egal ob Sessel, Bank oder Hängematte: Es gibt viele Möglichkeiten, um im grünen Paradies Platz zu nehmen. Man sollte bei der Auswahl bedenken, wann (Jahreszeit / Tageszeit) und wie (in Gartenkleidung oder im „Sonntagsanzug“) man den Platz nutzen wollen.

Sitzbank im Garten

colourbox.de

Blickachsen schaffen

Erst der richtige Blick macht einen Sitzplatz interessant. Endpunkt eines Weges könnte ein Baum, eine Figur oder eine Tür sein. Das macht kleine Gärten größer, große Gärten bekommen damit Struktur. Wer Duft liebt, der sollte unmittelbar duftende Pflanzen platzieren. Ob Rose, Duft-Geißblatt oder auch blattduftende Gewächse wie die Zitronenverbene – die Auswahl ist groß. Auch auf das Material sollte man achten. Denn nicht jedes Material ist bequem. Ob Stein-, Eisen- oder Holzbank – richtig gemütlich wird es erst mit einer Polsterauflage. Aber wohin gibt man sie, um sie bei der Hand zu haben? Solche Details sollte man vor der Planung bedenken. Oft bedenkt man es nicht, doch auch Kinder haben es gerne gemütlich. Bei der Sandspielkiste eignen sich abgeschnittene Holzstämme als Sitzplatz. Rund um das Lagerfeuer könnten es vielleicht einige Stein-Findlinge sein. Bei allem Vorausdenken: Nicht alles muss Jahrhunderte halten und aus unverrottbarem Tropenholz sein. Heimische Lärche oder Robinie sind ebenfalls sehr lange haltbar. Allerdings leider manchmal schwer zu bekommen.

Duftende Sitzbank
Oft fotografiert und von vielen begeistert nachgemacht: Die Kamillen-Sitzbank von Sissinghurst. Aus alten Steinelementen hat sie der Gärtner damals aufgebaut, die Sitzfläche mit einem Sand/Erde-Gemisch aufgefüllt und mit Englischer Rasenkamille bepflanzt. Nimmt der Gartenliebhaber darauf Platz und rutscht einige Male hin und her, verströmt herrlicher Kamillenduft.

Kleine Sitzplätze ohne Frostkoffer

Sendungshinweis:

„Gut gelaunt in den Tag“, 7. August 2015

Frostkoffer nennt der Baumeister jene 30 bis 50 cm Untergrund, die das Regenwasser ableiten und vor allem im Winter für Stabilität sorgen. Würde sich das Wasser stauen, kann es die Platten oder Pflastersteine heben und senken, der Weg wird holprig. Bei kleinen Sitzplätzen, die nachträglich errichtet werden, kann man ruhigen Gewissens auf die Frostschicht verzichten: „Niemand wird hier mit dem Lastwagen fahren“, wie ein Naturgarten-Liebhaber einmal treffend die übertriebenen Bauregeln kommentierte.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.

Link: