Der Garten nach der Hitze

Temperaturen von über 30 Grad waren in diesem Sommer keine Seltenheit und die Kombination von Trockenheit und Hitze haben in den Gärten Schäden hinterlassen. Was man noch retten kann, weiß Radio Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger.

Der Rasen ist braun, die Kübelpflanzen haben gelbe Blätter und die Balkonblumen sind vertrocknet. Trotzdem lässt sich fast alles wieder retten.

Der Rasen
Der Rasen ist wohl das größte Sorgenkind, denn nur die wenigsten versorgen ihn bei einer Hitzewelle mit ausreichend Wasser. Daher sollte man jetzt nicht in Panik geraten, sondern nach einem kräftigen Regenschauer zwei, drei Wochen abwarten und beobachten, ob sich das Gras regeneriert. Zeigt sich Leben, dann sofort mit einem organischen Dünger versorgen – am besten vor einem neuerlichen Regenschauer. Danach rät Ploberger, nicht zu kurz zu mähen. Sind einzelne Stellen total verbrannt, kann man den Boden lockern, mit Kompost und Sand verbessern und mit Qualitätsrasen nachsäen.

Der Gartenteich
So manches Biotop ist angesichts der 35 Grad und mehr gekippt. Daher sollte man alle Algen abfischen, eventuell verfaulte Wasserpflanzen entfernen und mit Regenwasser (oder zur Not auch mit Leitungswasser) auffüllen. Keinesfalls darf man den Teich komplett ablassen und die Steine oder Folie reinigen. Hier sitzen die Mikroorganismen, die das Wasser in Zukunft wieder sauber halten. Unterstützen kann man die Regenerierung mit EM (Effektiven Mikroorganismen kombiniert mit Gesteinsmehl).

Gartenteich

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Das Blumenkisterl
Pflanzen, die komplett vertrocknet sind, werden sich nicht mehr erholen. Pelargonien, aber auch Surfinien, treiben nach einem Rückschnitt relativ rasch wieder durch. Nicht vergessen: Dafür benötigen die Pflanzen eine wohl dosierte Portion Flüssigdünger. Sind große Lücken entstanden mit Herbstblumen, wie Chrysanthemen, bald auch mit Eriken, oder auch Grünpflanzen, wie Efeu oder Skimmien auffüllen. Dies wird man bei den Kästen machen, die noch einige Zeit für Schmuck sorgen sollen. Übrigens: Auch Mini-Cyclamen eignen sich für solche Spätsommerbepflanzungen.

Die Kübelpflanzen
Die meisten sind wirklich hart im Nehmen und an Hitze und Trockenheit gewöhnt. Oleander, Palmen, aber auch Oliven müssten die heißen Tage gut überstanden haben. Wenn nicht, dann gilt für alle (auch Citrus, Fuchsien, Wandelröschen, etc.): Nicht mehr düngen, weiter gießen, aber nicht zu stark „wiederbeleben“, sonst gehen sie in zwei Monaten mit zu viel Schwung ins Winterquartier.

Sendungshinweis:

„Gut gelaunt in den Tag“, 28. August 2015

Das Gemüse
Wer hier regelmäßig gegossen hat, der wird kaum Probleme haben. Tomaten haben diesen Sommer genossen. Die Blütenendfäule mit dem braunen Fleck gegenüber dem Stängelansatz tauchte zwar verbreitet auf, war aber keine Krankheit und die Früchte lassen sich verwenden. Die neuen Triebe sollten nun wieder gesund sein. Die Gurken sind in der Hitze oft verbrannt und damit ist die Ernte abgeschlossen, Kürbisse und Zucchini beginnen nun wieder kräftig zu wachsen. Hier wird flüssig mit Biodünger versorgt (zum Beispiel Brennnesseljauche).

Das Beerenobst
Manche Sommer-Himbeere erlebte angesichts der Trockenheit eine Notreife, da hilft nur eines: Hoffen auf 2016 und sofort die alten Ruten abschneiden. Herbsthimbeeren wachsen nun wieder, da muss man nur ernten. Ribisel ausschneiden (die drei- bis fünfjährigen Triebe) und bei den Heidelbeeren noch einmal etwas düngen mit Rhododendrondünger.

Die Gehölze
Hier kann der Gärtner nur abwarten. So mancher arg geschädigte Baum oder Strauch, die aussehen wie im Herbst, treiben nach einem großen Verlust an Laub wieder durch. Das schwächt sie zwar, ist aber auch nicht zu verhindern. Am besten gleich mit Patentkali düngen, das bremst die Wuchsfreudigkeit und lässt die Triebe noch ausreifen.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.

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