Erkältung und Grippe

Wenn uns Schnupfen, Fieber und Kopfschmerzen quälen, sollten wir zwischen einer Erkältung und einer Grippe unterscheiden. Tipps dazu gibt es von Allgemeinmediziner und Autor Günther Loewit.

Während der Wintermonate wird die nördliche Hälfte der Erdkugel regelmäßig von Grippewellen erfasst. Diese Grippewellen werden durch Influenzaviren vom Typ A und/oder B von Mensch zu Mensch übertragen. Sie sind hochinfektiös und werden sowohl durch Speicheltröpfchen über die Luft als auch durch direkten Hautkontakt übertragen.

Die echte Grippe als Gefahr

Eine echte Grippe beginnt plötzlich, mit Niesen, Schüttelfrost und hohem Fieber, heftigen Glieder- und Kopfschmerzen, sowie einem allgemeinen Gefühl der völligen Erschöpfung. Durch die Virenausbreitung im ganzen Körper sowie das hohe Fieber entsteht eine enorme, vor allem für vorerkrankte und alte Patienten gefährliche Belastung für Herz und Kreislauf. Wenn es der Pharmaindustrie alle Jahre wieder gelingt, die Viren für eine kommende Grippesaison rechtzeitig zu isolieren, ist es möglich, sich mittels einer Grippeimpfung zu 100 Prozent vor einer Erkrankung zu schützen.

Sendungshinweis:
„Radio Wien am Vormittag“, 9.11.2015

Im Vergleich zur echten Grippe verläuft eine normale Erkältung wesentlich harmloser. Ihr Beginn ist schleichend, Glieder-, Kopf- und Gelenksschmerzen sind nicht so stark ausgeprägt. Die Dauer der Beschwerden kann mit circa einer Woche angegeben werden, während eine echte Grippe durchaus zehn bis 14 Tage dauert.

Frau mit roter Mütze, Schal und Handschuhe schaut schmerzerfüllt, hat ein Taschentuch in der Hand

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Tipps:

  • Im Falle einer echten Influenza suchen Sie sofort das Bett auf und hüten Sie es bis zum Abklingen der Symptome.
  • Aber auch bei einer harmlosen Erkältungskrankheit ist die rechtzeitige und lange genug andauernde Bettruhe eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass keine Folgekrankheiten entstehen.
  • Im Falle einer echten Grippe empfiehlt sich stets eine ärztliche Untersuchung, um sekundäre Infektionen, wie zum Beispiel eine Lungenentzündung, rechtzeitig diagnostizieren und therapieren zu können.
  • Die sofortige und reflexartige Einnahme von Antibiotika ist nicht zielführend, da eine Grippe immer durch ein Virus und nicht durch ein Bakterium hervorgerufen wird. Allerdings müssen Sekundärinfektionen, bei denen körpereigene Bakterien zu Krankheitserregern werden können, sehr wohl antibiotisch behandelt werden.
  • Achten Sie auf einen ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt, da durch Schwitzen sowohl Flüssigkeit als auch Elektrolyte verloren werden.
  • Durch die Vermeidung von größeren Menschenansammlungen während einer Grippeepidemie, eine gute Händedesinfektion und eine gute Psychohygiene kann das Risiko einer Ansteckung deutlich vermindert werden.

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Günther Loewit