Fieber- Wenn der Körper innerlich glüht

Die Körpertemperatur steigt auf 38°C oder mehr an. Wann spricht man von hohem Fieber, wann bleibt Fieber harmlos, wann kann es gefährlich werden, Tipps gibt Allgemeinmediziner und Autor Günther Loewit

Von Fieber spricht man, wenn die Körpertemperatur auf oder über 38°C ansteigt. Der Bereich zwischen 37 und 38 °C wird als erhöhte Temperatur bezeichnet. Von hohem Fieber spricht man bei Kindern ab 40 °C, bei Erwachsenen ab 39 °C.

Sendungshinweis:
„Radio Wien am Vormittag“, 30.11.2015

Dabei hängt die gemessene Temperatur von verschiedenen Faktoren, wie dem Ort der Messung oder der Tageszeit ab. Den genauesten Wert liefert die rektale Messung. Bei einer Messung in der Achselhöhle müssen zum Beispiel 0,5 °C zum gemessenen Wert dazu gezählt werden.

Fieberthermometer, im Vordergrund ein weiße, runde Tablette mit einem aufgezeichneten Gesicht, schaut traurig

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Fieber ist ein Symptom und keine Krankheit an sich

Es ist also wichtig, die Ursache für einen Fieberschub zu finden. Während ein septisches Fieber aufgrund einer unkontrollierten bakteriellen Infektion tödlich verlaufen kann, sind die meisten Fieber im Rahmen von grippalen Infekten harmlos und sogar für die Heilung hilfreich. Vor allem aber ist Fieber ein Zeichen, dass der Körper den Kampf gegen einen Erreger aufgenommen hat.

Für einen gesunden Organismus stellt Fieber keine Bedrohung dar, und sollte daher nicht reflexartig und sofort gesenkt werden. Jedes länger dauernde Fieber, dessen Ursache nicht in einem grippalen Infekt auszumachen ist, muss aber medizinisch abgeklärt werden.

Tipps:

  • Wenn sie Schüttelfrost bekommen, fehlt dem Körper jene Wärme, die zum Erreichen eines krankheitsbedingt notwendigen erhöhten Temperatursollwertes fehlt. Das Zittern der Muskeln dient zur Produktion von Wärme und ist keine Krankheit. Wenn sie ein warmes Bad nehmen oder heiß duschen, können sie diesen Prozess verkürzen.
  • Da die erhöhte Körpertemperatur zu vermehrtem Schwitzen führt, sollten sie die Flüssigkeitszufuhr während bestehenden Fiebers erhöhen. Salzhaltige und kräftigende Suppen sind besonders geeignet, da mit dem Schwitzen auch Salze verloren gehen.
  • Wenn sie ein Kind mit 39 °C Temperatur in eine Badewanne mit 37°C warmen Wasser setzen, so wird sich im Lauf von 10-15 Minuten eine deutliche Abkühlung des kindlichen Körpers ergeben. Dabei empfinden Kinder solche Bäder meist als sehr angenehm.
  • Aber auch Essigwickel an den Waden senken durch die entstehende Verdunstungskälte die Körpertemperatur auf eine natürliche und medizinisch nebenwirkungsfreie Art.
  • Pharmakologisch fiebersenkende Substanzen wie Paracetamol oder Acetylsalicylsäure senken zwar das Fieber, heilen aber nicht die Grunderkrankung.
  • Ärztlich kontrolliert und begleitet stellt Fieber zusammen mit dem Faktor Zeit die effizienteste Heilungsmethode für die meisten grippalen Infekte dar.

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Günther Loewit