Der optimale Sonnenschutz

Ein Thema, das im wahrsten Sinn des Wortes unter die Haut geht, ist der Sonnenschutz. „Radio Wien“-Beauty-Expertin Helga Fiala beantwortet offenen Fragen über die Auswirkungen von UV-Belastung.

Das übermäßige Sonneneinwirkung zu Sonnenbrand führen kann, ist bekannt. Noch immer viel zu wenig bekannt ist die Tatsache, dass UV-Strahlen nicht nur an sonnigen Tagen vorhanden sind, sondern auch bei Bewölkung.

Als Grundregel gilt: wo Tageslicht ist, dort ist auch UV-Belastung – und da braucht es auch Schutz! Und Schutz bedeutet: bei normaler Tagesbelastung mindestens SPF 25. Bei Urlaubstagen am Strand mindestens SPF 50 und regelmäßig nachcremen.

Das bewirken UV Strahlen

Es gibt UVA und UVB Strahlen. Das sind unterschiedlich langwellige Strahlen, die auch unterschiedliche Auswirkungen haben.

Frau mit Sonnenhut Sonnencreme

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UVA – Strahlen

A = Alterung. Diese sorgen bei Übermaß für eine rasche, vorzeitige Hautalterung, da sie tief eindringen können und das Kollagen angreifen, welches für die Festigkeit und Elastizität der Haut verantwortlich ist. Dieses Kollagen bricht zusammen, es entstehen Linien, Fältchen, die Haut verliert an Spannkraft.

UVA Strahlen sind das ganze Jahr präsent, sie durchdringen Wolken, Fensterscheiben und erfordern täglichen Schutz der Haut.

UVB – Strahlen

B = Brand, aber auch Bräune. UVB Strahlen sorgen dafür, dass der Eigenschutz der Haut aktiviert wird. Das geschieht durch Bildung von Bräune, um die Zellen und Zellkerne, beziehungsweise die DANN, zu schützen.

Sendungshinweis:

„Radio Wien“ am Wochenende, 14.5.2016

Zuviel an UVB Strahlen sorgt für Sonnenbrand, eine nachhaltige Schädigung der Haut, die sich mitunter erst in späteren Lebensjahren bemerkbar macht – durch Pigmentflecken oder auch durch Hautkrebs.

So wirken Sonnenfilter

Sonnenschutzprodukte wirken durch Filter, wir unterscheiden chemische und physikalische Filter. Beide sind gut und haben ihre Berechtigung.

Physikalische Filter arbeiten mit Reflexion, das heißt, sie reflektieren die meisten Strahlen und sorgen dafür, dass sie nicht oder kaum in die Haut eindringen können.

Chemische Filter sind Absorptionsfilter, das heißt, sie arbeiten nach dem Prinzip der Umwandlung. Sie wandeln Strahlung in Wärme um und verhindern damit eine Schädigung der Haut.

Chemische Filter arbeiten und wirken im Stratum corneum, das ist die Hornschicht, die oberste Schichte der Haut, in der die Hautzellen bereits abgestorben sind und agieren wie ein Schutzschild.

Tipp: Babies und Kleinkinder gehören nicht in die Sonne. 80 % der Hautschäden entstehen im Kindesalter, da die Haut von Babies und Kleinkindern noch über keinen ausreichenden Schutz verfügt. Daher Babies niemals in die blanke Sonne, Kleinkinder immer gut bekleidet und geschützt, Kopfbedeckung nicht vergessen.

Richtiges Auftragen

Die meisten Sonnenschutzprodukte sind effizient, gewährleisten ausreichend Sonnenschutz, werden aber in zu geringer Dosis aufgetragen.

Nötig ist pro Person eine Menge von etwa einem gehäuften Esslöffel. Aufgetragen wird zumeist weniger als ein Teelöffel.

Sonnenschutz-Faktor - SPF oder LSF/Lichtschutzfaktor

Die Zahl, zum Beispiel 20 oder 50, gibt an, um wieviel sich Ihre Eigenschutzzeit verlängert, wenn Sie Sonnenschutz auftragen.

Der Eigenschutz beträgt meist fünf bis acht Minuten, je nach Hauttyp.

SPF 20 = 5 x 20 = 100 Minuten, die man geschützt in der Sonne verbringen kann.

Der Mythos mit hohem SPF werde ich nicht braun ist blanker Unsinn. Man bräunt langsamer, gesünder und vermeidet Hautschäden.